Schmallenberg. .

Selbst Salat, Tomaten, Möhren und Beeren ernten. Sich gemeinsam mit anderen leidenschaftlichen Gärtnern austauschen. Aber nicht nur das. Sonntags auch mal zusammen grillen oder Doppelkopf spielen – das macht den Kleingärtnerverein Schmallenberg aus.

23 Parzellen mit je 300 Quadratmetern bilden entlang der Robbecke in Schmallenberg die Kleingartenanlage. Das Tor mit dem entsprechenden Schild kennen einige Schmallenberger vielleicht vom Vorbeifahren, aber was sich dahinter verbirgt, das wissen viele gar nicht mehr. Den Eindruck hat der Verein zumindest.

In Großstädten angesagt

Seit Mitte Juni gibt es einen neuen Vorstand und der hat sich einiges vorgenommen. „Wir wollen auch junge Leute für den Kleingärtnerverein begeistern“, sagt Beisitzerin Birgit Bockholt. Einen ersten Erfolg kann der Verein auch schon verbuchen: Marvin Heimes ist erst 23 Jahre alt und hat jetzt eine Parzelle neu übernommen. Der Landschaftsgärtner ist das jüngste Mitglied des Vereins, das älteste ist über 80.

In den großen Städten wie Hamburg oder Berlin sind Kleingärtnervereine total angesagt, weiß Wolfgang Bockholt, der erste Vorsitzende des Vereins, aus eigener Erfahrung. Seine Söhne leben in Hamburg und haben selbst Schrebergärten. „Bei uns wird das aber immer noch mit Spießigkeit verbunden“, ergänzt er. „Viele wissen aber auch gar nicht, dass es uns gibt.“ Und das soll sich nun ändern. Der Schmallenberger Kleingärtnerverein möchte an die Öffentlichkeit gehen, für sich werben.

Geplant sind unter anderem die Kooperation mit Kindergärten und Schulen, ein Sommerfest für die gesamte Bevölkerung, ein Seniorennachmittag und einiges mehr. Aufbruchstimmung ist in der Kleingartenanlage zu spüren.

Einiges ist in den vergangenen Wochen aber auch schon passiert. „Wir haben das Vereinshaus renoviert und auch den angrenzenden Grillplatz neu angelegt“, erzählt Wolfgang Bockholt.

Alle 23 Parzellen der Anlage sind aktuell zwar belegt, aber in der nächsten Zeiten werden welche frei – „daher sind wir immer auf der Suche nach Interessenten, die sich dann auf eine Warteliste setzen lassen können“, erklärt Birgit Bockholt. Ein fließender Übergang ist wichtig, wenn ein Schrebergarten aufgegeben wird. Denn ist die Fläche erst einmal verwildert und zugewuchert, hat der neue Kleingärtner viel Arbeit damit.

Am Geld kann es eigentlich nicht scheitern, neue Hobbygärtner zu finden. Eine Parzelle, die alle mit etwa 300 Quadratmetern etwa die gleiche Größe haben, kostet 120 Euro im Jahr – inklusive Wasser. Einen Stromanschluss gibt es nur im Vereinshaus im Zentrum der Kleingartenanlage. Weitere Kosten für Mitgliedsbeiträge oder Pacht fallen nicht an. Ein Abschlag ist in einigen Fällen zu zahlen, zum Beispiel wenn eine Laube relativ neuwertig ist. Wie viel Geld jeder dann noch in seinen Garten hineinsteckt – für Pflanzen, Dünger, Erde oder Mobiliar – ist jedem selbst überlassen und ganz individuell.

Auch Gemeinschaftssinn ist wichtig

Die naturnahe Bewirtschaftung ist ein wichtiges Ziel des Vereins, der bereits 1949 gegründet wurde. Groß geschrieben wird aber eben auch die Gemeinschaft. „Wir suchen daher Leute mit Leidenschaft fürs Gärtnern und mit Gemeinschaftssinn“, sagt Wolfgang Bockholt, „gern aus Schmallenberg oder der näheren Umgebung.“

Wer sich mal ein Bild von der Anlage machen möchte, kann dort einfach vorbeischauen. „Die Anlage ist offen zugänglich, sie hat ja auch einen Freizeitwert. Man kann über die Wege spazieren und sich umgucken“, lädt der Vorsitzende ein.