Schmallenberg/Hagen. .

Erstmals findet am Samstag, 26. Juli, ein Wrestling-Turnier im „Boni“ in Hagen statt. Also jene amerikanische Kult-Sportart, die eine Mischung aus Kampf und Show ist, und die in den 80er- und 90er-Jahren mit Hulk Hogan und Co. auch ein Quotenhit im Fernsehen war.

Für Ingo Vollenberg war die Sportart aber nie weg vom Fenster. Obwohl erst 33 Jahre alt, organisiert der gebürtige Schmallenberger mit seinem Verein German Stampede Wrestling (GSW) seit 13 Jahren Turniere. Früher auch im Ruhrgebiet, zuletzt aber eher mit Schwerpunkt Marburg und Berlin. Doch jetzt will Vollenberg auch wieder das Ruhrgebiet begeistern – und Hagen soll dabei der Ausgangspunkt sein. „Wenn die Resonanz am Samstag gut ist, dann können wir uns vorstellen, halbjährlich Kämpfe zu veranstalten.“

Flic-Flac und Überschlag

Aber warum Hagen? „Mich haben drei Hagener Wrestling-Fans angesprochen, ob wir nicht einmal hier etwas veranstalten wollen“, so der 33-Jährige. „Und Hagen liegt wirklich zentral. Es gibt eingefleischte Wrestling-Fans, die kommen aus ganz Deutschland zu Turnieren – das passt.“

Immerhin gibt es auch einen Hauch von Prominenz. Mit Matt Cross kommt einer der in den USA bekanntesten Wrestler nach Hagen. Und Pascal Spalter ist dabei, der Teil der RTL-2-Erfolgserie „Berlin - Tag & Nacht“ war.

Doch wie kann man dem, der bisher noch keine Berührung mit Wrestling hatte, beschreiben, was am Samstag im „Boni“ (dem ehemals im Besitz der katholischen St.-Bonifatius-Gemeinde befindlichen Vereinshaus) stattfinden wird? „Es wird ein Schwergewichtskampf mit Pascal Spalter geben. Aber das Turnier mit zwölf Teilnehmern, die im K.O.-Verfahren gegeneinander antreten, wird im Mittelpunkt stehen“, sagt Ingo Vollenberg. „Da wird man auch die Qualität von unserem US-Star Matt Cross sehen. Der hat früher an der Turn-Weltmeisterschaft teilgenommen, kann Flic-Flac und Überschlag.“

Apropos: Was ist denn Wrestling nun eigentlich? Mehr Show oder mehr Sport? „Es ist die perfekte Mischung“, sagt der eingefleischte Fan Ingo Vollenberg. „Natürlich gibt es viel Unterhaltung, weil sich die muskelbepackten Athleten ja richtige Charaktere für die von ihnen dargestellten Figuren ausgedacht haben. Aber es ist auch richtiger Sport, es wird hart um den Sieg gekämpft.“

Dass es für die Besucher gefährlich werden könnte – Befürchtungen wie diese weist der 33-Jährige zurück und sagt augenzwinkernd: „Na ja, es kann mal ein Wrestler ins Publikum fliegen. Aber da passen unsere Ordner schon auf.“ Und Wrestling habe durchaus auch eine Tradition in Deutschland, wenn auch mehr unter dem Begriff „Catchen“. „Meine Oma hat mir erzählt, dass man schon in den 50er-Jahren dahin gegangen ist – im guten Kleid und mit Anzug.“

Und auch Ingo Vollenberg selbst erfüllt nicht ganz das Klischee eines Kampfsport-Promoters. Im Sauerland aufgewachsen, hat er in Marburg deutsche Literatur, Amerikanistik und europäische Ethnologie studiert. Danach in Berlin drei Jahre lang als Redakteur beim Online-Magazin „Promi-Flash“ gearbeitet.

Erster Kampf in Berghausen

Karten gibt es an der Abendkasse

Die Veranstaltung beginnt am Samstag, 26. Juli, um 19 Uhr im Vereinshaus St. Bonifatius, Berliner Straße 110a, in Hagen-Haspe. Einlass ist um 18 Uhr.

Karten für 15 Euro gibt es an der Abendkasse.

Info:

Vom Wrestling war er schon als Jugendlicher begeistert und hat nebenbei mit Mitstreitern Kämpfe organisiert: „Unser erster hat in der Schützenhalle Berghausen stattgefunden – da war die Resonanz aber noch nicht so gut.“ Über Olsberg und Lennestadt arbeitete man sich dann bis ins Ruhrgebiet vor. „Und da hatten wir dann auch Erfolg.“ Gleiches gilt für seine Studiums-Stadt Marburg.

Wenn es nach Ingo Vollenberg geht, dann kann Hagen nun das neue Wrestling-Mekka im Westen werden. Und an die frühere Tradition der Catchen-Hochburg Dortmund anknüpfen.