Schmallenberg. .
Schmallenberg und Bad Fredeburg sind als Zentren attraktiv - davon sind die Verantwortlichen vom Verein „Schmallenberg Unternehmen Zukunft“ (SUZ) überzeugt. Damit dass auch so bleibt wollen sie ein Netzwerk schaffen, gute Ideen sammeln und vor allem Einzelhändlern und Immobilienbesitzern Hilfen aufzeigen, mit denen sie ihr Geschäft und ihre Immobilie aufwerten - zum gegenseitigen Nutzen von Bürgern und Gewerbe. „Wir wollen über die Probleme sprechen, bevor sie bei uns auftreten“, sagte Heinz-Josef Harnacke, Vorsitzender der SUZ.
170 Einzelhändler und Immobilienbesitzer - teilweise in einer Doppelfunktion - sind dazu angeschrieben worden, aber auch alle anderen Bürger sind willkommen.
Interessante Neuigkeiten vorab
Es gibt interessante Neuigkeiten zur Zukunft des Einzelhandels. Außerdem werden Studierende der Fachhochschule Südwestfalen die Ergebnisse einer Studie vorstellen. Sie haben Gäste, Bewohner und Einzelhändler zur Attraktivität der Einkaufsstandorte befragt.
Andreas Knappstein, Mitglied im Beirat der SUZ, ist überzeugt, dass das Ergebnis positiv ist. Schmallenberg und Bad Fredeburg hätten alle Potenziale, um auch in Zukunft bestehen zu können: „Wir haben Nischen-Geschäfte, wir haben Fachhandel mit Service und Beratung, wir haben guten Inhaber geführten Einzelhandel. Man fühlt sich wohl bei uns.“
Rund 70 Einzelhändler gibt es in der Kernstadt Schmallenberg, rund 60 in Bad Fredeburg, von Apotheken, über Optiker und Bäckereien bis zu Textil- und Sportgeschäften. Tut sich bei ihnen ein Nachfolgeproblem auf, will die SUZ ihr verschwiegener Ansprechpartner sein, Lotsenfunktion wahrnehmen und Kontakte knüpfen. „Rund zehn Jahre bevor das Problem akut wird, so wird empfohlen, soll man sich um die Nachfolge kümmern“, weiß Gernot Miller, Geschäftsführer der SUZ.
Und Sabine Ringleb, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Schmallenberger, ergänzt: „Dann habe ich noch Chancen jemanden zu finden oder heranzubilden, der mein Geschäft übernimmt.“ Die meisten würden dieses Problem allerdings verdrängen, bis es zu spät sei.
Gesellschaftliche Bedeutung
Auch das Internet soll Thema der Veranstaltung werden. Es sei natürlich eine Konkurrenz, aber keinesfalls billiger, betonte Knappstein. „Und“, so ergänzte Paul-Hermann Grobbel, Immobilienbesitzer und Einzelhändler, „Amazon sponsert keine Vereinszeitschrift und keine Trikots.“ Damit spielte er an auf die gesellschaftliche Bedeutung des örtlichen Einzelhandels: Unternehmen vor Ort bilden aus und bieten kulturelle Veranstaltungen, sie zahlen Gewerbesteuern für ihren Ort - das leistet ein Internet-Anbieter nicht. Ein Thema, für das man auch die Bürger sensibilisieren wolle.
Zu einer Einkaufsstadt gehören auch attraktive Immobilien. In diese müssen die Besitzer regelmäßig investieren, wenn sie damit am Markt bestehen wollen. Barrierefreiheit und optimale technische Ausstattung seien da nur zwei Themen, sagt Miller. „Eine einmal verbrannte Immobilie wird nur schwer wieder attraktiv“, warnte Annabel Butschan, Wirtschaftsförderin der SUZ. Auch für diese Gruppe will die SUZ ein Netzwerk knüpfen, zu dem auch Immobilienvermittler gehören.