Meschede. . Der Hagebau im Gewerbegebiet Enste ist bei dem Unwetter von einer heftigen Böe mit rund 100 km/h getroffen worden. Der dadurch entstandene Schaden liegt bei 50000 Euro. Helfer der Feuerwehr Meschede sind ins Ruhrgebiet und Rheinland ausgerückt, um dort bei Aufräumarbeiten zu untersützen.

Tagesgespräch in Meschede waren nach dem Pfingstmontag-Unwetter auch am Dienstag noch die Verwüstungen am Hagebau im Gewerbegebiet Enste. Marktleiter Edgar Zappe beziffert den Sachschaden auf rund 50 000 Euro. Dabei ist er noch froh, dass sich das Unglück an einem Feiertag ereignete: „Stellen Sie sich mal vor, dass wäre an einem normalen Arbeitstag passiert.“

An dem Baumarkt waren gegen 15 Uhr alle Gartenhäuser hochgewirbelt, weggeweht und zerstört worden. Zum Teil flogen sie auf die darunter liegende Carport-Ausstellung – auch die wurde zerstört. Trümmerteile flogen über das gesamte Marktgelände. Der Sturm sei so heftig gewesen, berichtet Zappe, dass sich auf dem Baumarktdach sogar Lichtkuppeln gelöst hätten – obwohl sie durch Schrauben und Muttern gesichert sind.

Gemeinsam mit Mitarbeitern räumte er noch am Montag das Gelände auf. Am Dienstag waren umgestürzte Häuser und zerdrückte Carports mit Absperrband abgesichert. Schnäppchenjäger waren schon frühmorgens gekommen, um brauchbare Reste aufzukaufen.

Ursache der Verwüstungen war ein so genannter „Downburst“, eine besonders heftige Gewitterböe, berichtet André Ventrone von „Stormchaser Sauerland“. Die „Sturmjäger“ hatten das Unwetter am Montag live verfolgt: „Ich stand direkt darunter.“ Diese eine abfallende Wind-Böe, die dem Gewitter vorausging, habe eine Geschwindigkeit von „mindestens“ 100 km/h gehabt, schätzt Sturm-Experte Ventrone: „Downbursts haben eine enorme Zerstörungskraft.“ Ventrone hat auch Fotos von der Gewitterzelle machen können. Ein Tornado sei es „definitiv nicht“ gewesen, sagt er. Die volle Wucht der Böe traf dann, räumlich begrenzt, genau den Baumarkt.

Überörtliche Unterstützung

Das zweite heftige Unwetter am Pfingstmontag-Abend hat den Hochsauerlandkreis dann glücklicherweise nur am Rand gestreift. Die Feuerwehren aus der Region und das Technische Hilfswerk fuhren deshalb am Dienstag zur Unterstützung ins eigentliche Krisengebiet, ins Ruhrgebiet und das Rheinland.

Sechs Feuerwehrleute aus Meschede rückten mit zwei Fahrzeugen zunächst zu einem Rastplatz an der Autobahn 445 aus. Dort vereinten sich die Mescheder mit Einheiten aus Bestwig, Schmallenberg und Winterberg, um in Richtung Lüdenscheid zu fahren. Dort trafen Einsatzkräfte aus den Kreisen Olpe und Siegen hinzu. Alle Verbände fuhren dann ins Einsatzgebiet Düsseldorf/Essen. Das ist im Rahmen der so genannten überörtlichen Hilfe im Regierungspräsidium so vorgesehen. 2010 rückte der Verband zuletzt aus, damals zum Hochwasser im Münsterland. Das Technische Hilfswerk schickte 25 Freiwillige aus Arnsberg und Brilon nach Bochum. Die Sauerländer lösten örtliche Kräfte ab, die seit Montag im Einsatz waren.

62 Einsätze im Hochsauerlandkreis

Durch das Unwetter hatte es an Pfingstmontag im Hochsauerlandkreis insgesamt 62 Einsätze für die Rettungsdienste gegeben – davon 61 Hilfeleistungen wegen umgestürzter Bäume oder wegen überschwemmter Straßen, dazu einen Brand in einem Dachstuhl in Obermarsberg, wo ein Blitz eingeschlagen hatte.