Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. . Die Bedingungen für die Feuerwehren im heimischen Raum sind nicht einfach. Sie müssen zum Teil weite Wege bis zum Einsatzort zurücklegen, sie sind komplett ehrenamtlich organisiert, sie haben aufgrund des demografischen Wandels tagsüber weniger Aktive, vor allem in den Dörfern. Und doch sind unsere Löschzüge und -gruppen überdurchschnittlich schnell. Das ergab eine Auswertung von Daten der Bezirksregierung Arnsberg.
Nicht überall in Westfalen sind die Feuerwehren so fix wie es eigentlich verlangt wird - zum Teil werden die Ziele um 50 Prozent verfehlt. Dabei gilt: Innerhalb von acht Minuten sollten die ersten Wagen nach einem Notruf vor Ort eintreffen. Danach, das haben Studien ergeben, sinkt bei einem Brand aufgrund der Rauchgase die Wahrscheinlichkeit Menschen retten zu können. Meschede und Schmallenberg erreichen dabei Werte zwischen 70 und 80 Prozent.
Hier sind die Stimmen der heimischen Wehrleute und Kommunen zum Thema:
Hubertus Schemme, Stadtbrandinspektor in der Stadt Meschede: „Wir erreichen deshalb so hohe Werte, weil wir zusätzlich zu den Löschgruppen zwei Stützpunkte in Meschede und Freienohl unterhalten. Außerdem haben wir die Alarmierung überarbeitet: Tagsüber werden im Verbund mehr Löschgruppen als früher zusätzlich angefordert, um eine entsprechende Anzahl an Einsatzkräften zu erreichen.“ In den Dörfern, das hätten die Zahlen gezeigt, seien zu den Zeiten weniger Wehrleute als früher verfügbar.
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Ralf Fischer, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schmallenberg, sieht die ehrenamtlich organisierte Feuerwehr mit Blick auf die Größe des Stadtgebiets Schmallenberg (83 Ortschaften) als Vorteil. „Wir sind dezentral organisiert und mit 18 Einheiten im gesamten Stadtgebiet verteilt“, erklärt Fischer. Tagsüber, wenn die freiwilligen Feuerwehrleute ihren Berufen nachgingen und einige sogar pendelten, sei es natürlich schwieriger, eine Einheit zusammen zu bekommen. „Glücklicher Weise gibt es aber einige Kameraden, die sich nicht nur an ihrem Wohnort, sondern auch dort, wo sie arbeiten, zur Verfügung stellen“, erklärt Fischer. Einsätze müssten außerdem ständig ausgewertet und Abläufe entsprechend optimiert werden. „Das ist ein kontinuierlicher Prozess.“
Georg Sommer, Leiter des Ordnungsamtes in Eslohe: Belastbare Zahlen liegen der Gemeinde Eslohe nach seinen Angaben nicht vor. Jedoch liege man bei den so genannten „zeitkritischen Einsätzen“ - also unter anderem Brände, bei den Menschenleben in Gefahr sind, oder Verkehrsunfälle - weitgehend im grünen Bereich. Lediglich in Einzelfällen komme es zu Verzögerungen. Durch den geplanten Neubau der Rettungswache am Ortseingang aus Richtung Meschede verspricht sich Sommer eine zusätzliche Verbesserung der so genannten Hilfsfristen von rund zwei bis drei Minuten. Denn: Der Großteil der Esloher Kameraden arbeitet bei Ketten-Wulf in Kückelheim oder in den Gewerbegebieten in Bremke. Sie müssen im Einsatzfall also künftig nicht erst durch den Ort, um das Gerätehaus zu erreichen.
Jörg Fröhling, Pressesprecher der Gemeinde Bestwig: Auch in der Gemeinde Bestwig gibt es keine entsprechende Statistik. Generell sei die Einhaltung der Hilfsfristen aber kein Problem, sagt er. Nur in Ausnahmefällen gebe es Schwierigkeiten - zum Beispiel bei Einsätzen im entlegenen Ortsteil Wasserfall. Das sei der Topographie geschuldet, so Fröhling. Angesichts des demografischen Wandels, sei es jedoch wichtig, immer wieder neue Kameraden für den aktiven Dienst in der Wehr zu gewinnen. „Ansonsten könnten wir über kurz oder lang tatsächlich ein Problem mit den Hilfsfristen bekommen.“