Eversberg. . Die Graugänse im Kohlwedertal bei Eversberg haben Nachwuchs. Acht Küken sind geschlüpft. Sofort haben sie sich auf die erste Futtersuche gemacht.

Im Kohlwedertal haben die Graugänse wieder Nachwuchs. Sehr zur Freude von Hartmut König, der das Leben der Vögel seit Jahren beobachtet.

Nach vier Wochen Brutzeit sind acht kleine Graugänse geschlüpft. Innerhalb von 24 Stunden hatten es alle geschafft und waren schon kurze Zeit später auf dem Wasser. Hartmut König ist begeistert: „Erstaunlich, wie es die Gänse schaffen, nach etwa zehn Tagen Legezeit den Schlupfzeitpunkt so exakt zu steuern. Für die Gänse ist das lebenswichtig, da sie von den Eltern nicht gefüttert werden und vom ersten Tage an gemeinsam auf Futtersuche gehen.“

Besuch von Kanadagänsen

Der Teich im Kohlwedertal zwischen Meschede und Eversberg ist ein idealer Brutplatz, da in seiner Mitte eine Insel liegt, auf der sich die Gänse vor Hunden, Menschen und Füchsen zurückziehen können. Zwar haben die großen Gänse keine tierischen Feinde, aber die Tiere brauchen die Sicherheit als Brutplatz und später als Schlafplatz für die Jungen.

In diesem Jahr, so hat Hartmut König beobachtet, tauchte am letzten Bruttag ein Paar Kanadagänse auf. Seltsam fand er, dass sich die weibliche Gans ohne „Ärger“ direkt neben die brütende Graugans setzen konnte. „Leider dauerte die Idylle nicht lange“, beobachtete König. Der Kanadagans-Ganter griff die Graugansfamilie heftig an, teilweise fliegend und vertrieb sie von Insel und Teich. Trotz heftiger Gegenwehr hatten die Graugänse keine Chance. Bis zum späten Abend versuchten sie vergeblich auf die Insel zu kommen.

Schließlich setzte sich die Gans am Uferrand auf den Boden, um den Jungen Wärme und Schutz zu bieten. So verbrachten sie vermutlich die kühle Nacht. Anschließend sah man sie an verschiedenen Stellen in Teichnähe sitzen, denn ein Nest haben sie nicht mehr. Immer in der Nähe der Ganter, der sie nicht auf den Teich lässt.

Nachträglich zeigte sich, dass die weibliche Kanadagans keinen Brutplatz suchte, sondern am Bein schwer verletzt ist und auch nicht fliegen kann und nur auf der Insel sitzt. Seltsam findet König außerdem, dass der Ganter der Kanada-Gänse sehr zahm ist: „Würde mich nicht wundern, wenn sie ausgesetzt worden sind“, vermutet König.