Meschede. .

Bei den Begegnungsabenden der Freunde der Völkerbegegnung stand in den letzten beiden Jahren zweimal die jüngere deutsche Geschichte im Mittelpunkt. Der Zweite Weltkrieg veränderte die Welt radikal. Unzählige Menschen verloren ihr Leben, viele Millionen andere ihre Familien und ihr Zuhause. In der Folge entstanden neue Staatsgrenzen und der Staat Israel. Überlebende des Holocaust fanden in Israel eine neue Heimat.

Erinnerung ist präsent

Seit der Staatsgründung im Jahr 1948 sind nun fast 70 Jahre vergangen. Doch die Erinnerung an die grauenvolle Vernichtung der deutschen und europäischen Juden im „Dritten Reich“ ist in Israel noch präsent.

Darüber, vor allem aber über seine zahlreichen Besuche in Israel, berichtete Konrad Garske jetzt als Referent. In seiner Funktion als Mitarbeiter des Kreisjugendamts war er auch zuständig für internationale Jugendbegegnungen. Der deutsch-israelische Jugendaustausch habe eine lange Tradition, berichtete er. Schon 1969, bei der ersten Fahrt, war er dabei. Viel voneinander wissen, um den anderen zu akzeptieren, das sei die Zielsetzung der internationalen Jugendbegegnung. Wichtig sei auch der Familien-Austausch.

Die Begegnung sei aber keine Einbahnstraße; denn auf einen Besuch einer deutschen Jugendgruppe in Jerusalem folge immer ein Gegenbesuch israelischer Jugendlicher im Hochsauerlandkreis.

Sicherheitslage

Die Sicherheitslage in Israel, so erklärte Garske, sei momentan gut. Man könne sich dort frei bewegen. Gewisse Verhaltensweisen sollten allerdings beachtet werden. Auch darum lade das Kreisjugendamt vor jeder Reise alle teilnehmenden Jugendlichen zu zwei Informations- und Vorbereitungsveranstaltungen ein. Der Kontakt zwischen den jungen Menschen sei unproblematisch und die Israelis würden die Bedürfnisse der deutschen Gäste kennen.

Nicht unerwähnt ließ Konrad Garske den Freundeskreis Megiddo-Hochsauerland und den deutsch-israelischen Erwachsenen-Austausch. Bereits seit 1952 gebe es die Beziehungen mit der Region Megiddo, sagte er. Auch berichtete der Referent über den Besuch von fünf Kita-Mitarbeiterinnen aus dem HSK in Israel. Dabei lernten die Erzieherinnen eine Woche lang in israelischen Kindertagesstätten die Unterschiede zwischen den Erziehungssystemen kennen. Organisatorin des Austausches sei seine Ehefrau Else Garske in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführerin des Freundeskreises Megiddo-Hochsauerland.

Im Anschluss hatten die Gäste noch viele Fragen. Auch eine lebhafte Diskussion über den israelisch-palästinensischen Dauerkonflikt war unvermeidbar.