Schmallenberg. .
84 Asylbewerber leben aktuell in Schmallenberg. Das ist ein deutlicher Anstieg. Im Oktober 2013 waren es 63. In Schmallenberg sollen daher städtische Wohnungen in Westfeld und Grafschaft reaktiviert werden. „Dort sollen nur Familien untergebracht werden“, erklärt Ulrich Hesse, Leiter des Sozialamts der Stadt Schmallenberg, „eine sechs- und eine fünfköpfige Familie sowie eine Alleinerziehende mit einem Kind.“
Bislang sind Asylbewerber in Wohnheimen in Bad Fredeburg und Schmallenberg untergekommen. Für Familien sei es aber wichtig, dass sie eine eigene Küche und ein eigenes Badezimmer hätten. Welche zusätzlichen Kosten auf die Stadt zukommen, konnte noch nicht beziffert werden.
Zuweisungen steigen
„Es herrscht keine Alarmstimmung“, betonte Hesse, „aber die Zuweisungen steigen.“ In der Gemeinschaftsunterkunft „Breite Wiese“ seien aktuell auch wieder Kapazitäten frei geworden. Dort sollen aber nur Singles untergebracht werden. Zum Großteil würden diese Schmallenberg auch zugewiesen. Familien eher selten.
Ganz auf Gemeinschaftsunterkünfte zu verzichten und allein auf das Wohnungs-Konzept überzugehen, dafür sei der Wohnungsmarkt in Schmallenberg aber nicht geeignet. Auch der erhöhte Verwaltungsaufwand spricht dagegen.
Eine Prognose, wie sich die Zahlen weiter entwickeln, kann Ulrich Hesse nicht geben. In der Regel erfährt das Sozialamt erst eine Woche vorher (oder noch kurzfristiger), dass ein neuer Asylbewerber zugewiesen wird. „Im Januar und Februar hatten wir einen hohen Zulauf“, erklärt der Leiter des Sozialamts die aktuell hohe Zahl mit 84 Asylbewerbern.
Weil mit dem Anstieg auch der Betreuungsaufwand größer wird, erhält das Sozialamt jetzt schon Hilfe von der Diakonie aus Meschede. Eine Frau, die arabisch spricht, kommt einmal die Woche und bietet eine Sprechstunde im Rathaus und in den Asylbewerberunterkünften an. „Das ist wichtig, weil man mit Englisch nicht immer weiterkommt“, erklärt Ulrich Hesse. Dabei gehe es dann auch um ganz alltägliche Dinge wie zum Beispiel Mülltrennung oder was ist eine Überweisung.
Ehrenamtsstrukturen aufbauen
Gerade jüngere Asylbewerber würden zum Beispiel auch von sich aus äußern, dass sie gern einen Sprachkurs machen möchten. Langfristig sei geplant, diesem Wunsch auch nachzukommen.
Deutlicher Anstieg
84 Asylbewerber leben aktuell in Schmallenberg.
Im Oktober vergangenen Jahres waren es noch 63.
Ein Jahr zuvor, im November 2012, waren es sogar nur rund 50 Asylbewerber.
Mit Blick auf die personelle Ausstattung erinnerte der Leiter des Sozialamts an Ehrenamtsstrukturen, die früher sehr ausgeprägt gewesen seien – als in den 90er-Jahren das Thema Asylbewerber in Schmallenberg akut war. „Diese Ehrenamtsstrukturen müssen wieder aufgebaut werden“, so Hesse.