Meschede. . Sie sind wütend und frustriert. Mehr als 200 Erzieherinnen und einige Eltern demonstrierten Dienstagnachmittag mit Trillerpfeifen, Rasseln und Plakaten gegen das aktuelle Kinderbildungsgesetz (Kibiz) und seine geplante Neuauflage vor dem Mescheder Kreishaus.

Für Außenstehende schien es, als hätten sich die Erzieherinnen mittlerweile mit dem Kinderbildungsgesetz aus dem Jahr 2008 arrangiert. Dass das nicht so ist, zeigt die Empörung über die Neuauflage, die im August in Kraft treten soll. Mehr als Frauen aus Kindertageseinrichtungen des gesamten Hochsauerlandkreises demonstrierten Dienstagnachmittag vor dem Kreistag.

Anlass war der Besuch von Andrea Asch, der kinder- und familienpolitischen Sprecherin der Grünen- Landtagsfraktion. Sie nahm dort an einer Podiumsdiskussion teil.

Renate Maiwald, Sprecherin der Demonstranten, Heilpädagogin im Familienzentrum Binnerfeld St. Raphael in Neheim und Mitarbeitervertreterin der katholischen Kita gGmbH mit Sitz in Meschede, gebrauchte drastische Worte: „Das Gesetz quält uns seit Jahren.“

Auch die Neuauflage biete keine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung, um den steigenden Anforderungen in den Kindergärten gerecht zu werden. „Wir sind Mitarbeiter der Kirche“, sagte Maiwald. „Streiken dürfen wir nicht. Aber auf diese Weise wollen wir unseren Ärger und Frust zum Ausdruck bringen.“

Auch in der anschließenden Diskussionsrunde trugen die Erzieherinnen ihre Argumente vor: „Wir können die Qualität der Arbeit nicht mehr gewährleisten.“