Ohne Dünger geht es nicht, auch nicht in der ökologischen Landwirtschaft. Michael Schütte, Holunderbeeren-Anbauer in Eversberg, hat ein wenig Sorge davor:
In den nächsten Tagen muss Michael Schütte auf seiner Anbaufläche neben dem Sportplatz erstmals mit einer Feldspritze anrücken. Daraus könnten die falschen Schlüsse gezogen werden, fürchtet er. Man muss wissen: Nebenan liegen Wohnhäuser. Er gibt vorsorglich schon einmal Entwarnung vor seinem Spritz-Einsatz: „Keine Angst, das ist alles Öko.“ Und damit ungefährlich für den Menschen. Kunstdünger ist einem Öko-Bauern verboten. Schüttes biologischer Dünger besteht aus Pferdemist (aus eigener „Produktion“ seiner Pferde, wenn man so will) und aus biologischen Pellets mit Kalium, Magnesium, Phosphor. Dieser Dünger gibt seine Nährstoffe langsamer frei – genau richtig, wenn im Mai das Wachstum der Holunderbeer-Bäume beginnen wird. In einem Sprühnebel wird außerdem Netzschwefel gesprüht: Das muss jetzt sein, wenn die Blätter beginnen, auszutreiben. Netzschwefel ist ein natürlicher Schwefel und einer der Hauptnährstoffe für Holunder.
Maulwürfe als „Untermieter“
Gleichzeitig ist es vorbeugend ein wirksames Mittel gegen den Hauptschädling: Die Holunderblattgallmilbe. Der kleine Schädling lässt ansonsten die Blätter kräuseln, die Triebe würden beschädigt, die Ernte nur gering ausfallen. Die übrigen Schädlinge hat Michael Schütte hier an der Alten Landstraße im Griff: Die Wühlmäuse schnappen sich die Greifvögel aus der Nachbarschaft, die Blattläuse sind nur ein zeitweise auftretendes Problem – „die kommen und gehen auch wieder“. Zwei, drei Maulwürfe hat er auch als „Untermieter“: Die lockern aber nur zusätzlich den Boden auf und sind willkommen.Neun Tonnen an Holunderbeeren hat Michael Schütte bei seiner ersten Ernte auf der Hauptfläche am Gersthagen eingefahren.
Zwei bis vier Tonnen als Ernte
Jetzt kommt in diesem Jahr erstmals die zweite Fläche am Sportplatz hinzu: 650 zusätzliche Bäume hat er hier auf 1,5 Hektar angepflanzt. Mit zwei bis vier Tonnen an schwarzen Beeren rechnet er. Dafür muss der Dünger sein.