Bracht. .

Der Jugendhilfeausschuss hat gestern in Bracht das Dorfgemeindehaus besichtigt, das nach einem Dachstuhlbrand am Silvestermorgen stark beschädigt ist. Die Ausschussmitglieder wollten sich selbst ein Bild vor Ort machen. Weiterhin wurde über ein Konzept zur weiteren Betreuung der Kindergartenkinder abgestimmt. Die Räume des ehemaligen Kindergartens an der Grundschule Berghausen sollen dafür genutzt werden.

Die Räume des Brachter Kindergartens, der im Gemeindehaus untergebracht ist, können nach dem Brand nicht mehr genutzt werden. Dennoch konnte der Kindergartenbetrieb pünktlich nach den Weihnachtsferien beginnen, da die Stadtverwaltung nach einer Elternversammlung eine Ausweichmöglichkeit im Kindergarten Wormbach geschaffen hatte.

Jugendhilfeausschuss vor Ort

„Wir haben einen Mehrzweckraum umgestaltet“, erklärt Ludger Frisse, Leiter des Jugendamts. Außerdem ist ein Fahrdienst für die Kinder – die nicht ausschließlich aus Bracht, sondern auch aus den umliegenden Dörfern kommen – eingerichtet worden. „Das nach Neujahr in nur zwei Werktagen zu regeln, war eine organisatorische Meisterleistung“, so der Ausschussvorsitzende Hubert Pröpper.

In Wormbach konnte die Gruppe aus Bracht geschlossen mit 21 Kindern unterkommen – eine Dauerlösung ist das aber nicht, da der Mehrzweckraum für die U3-Betreuung in Wormbach vorgesehen ist. Im schlimmsten Fall könnte das Landesjugendamt die Betriebsgenehmigung entziehen und Fördermittel für den U3-Ausbau zurückfordern. Für einen längeren Zeitraum ist die Einrichtung in Wormbach nicht als Übergangslösung geeignet, waren sich Eltern, Ausschuss und Verwaltung einig.

Die Räume in Berghausen, die 2001 speziell als Kindergarten erbaut wurden, erfüllen alle Anforderungen – anders als bei der Idee, eine Schützenhalle oder eine Wohnung zu nutzen. Seitdem 2007 der Kindergarten in Berghausen geschlossen wurde, nutzt aber die Grundschule die Räume u.a. als Bücherei und Medienraum. Die Schulleitung kann sich daher nur vorbehaltlich der Beteiligung der Schulkonferenz vorstellen, die Räume vorübergehend abzugeben. Als Ersatz für die Räume soll eine leerstehende Wohnung im angrenzenden ehemaligen Lehrerwohnhaus dienen. Dafür müsse natürlich umgebaut werden.

Außerdem muss der Kindergarten mit Materialien ausgestattet werden, da die Einrichtung aus Bracht zum Großteil ersetzt werden muss. Eine Küche und Mobiliar seien im Kindergarten Berghausen aber noch vorhanden. Weiterhin sollen die Fahrtkosten der Kinder für diesen Zeitraum übernommen werden. Aufgrund der weiten Entfernung war auch die Idee, einen Gruppenraum im Kindergarten Ahornweg in Schmallenberg zu nutzen, ausgeschieden.

Wiedereinzug für August geplant

Welche Kosten insgesamt auf die Stadt zukommen und inwieweit die Versicherung Leistungen übernimmt, dazu konnte die Verwaltung gestern noch nichts sagen.

Ursache noch ungeklärt

Bislang ist die Ursache für den Brand noch nicht geklärt.

Ob es sich um einen technischen Defekt oder fahrlässige Brandstiftung handelt, sollen Laboruntersuchungen ergeben.

Die Ergbenisse liegen laut Polizei aber noch nicht vor.

Bis der Kindergarten, alle Vereine und Gruppen wieder zurück ins Dorfgemeindehaus ziehen können, werden noch einige Monate verstreichen – angepeilt ist der August. Ein neues Dach mit einer komplett neuen Statik muss laut Verwaltung errichtet werden. Mit Blick auf die Jahreszeit – mit Regen und vielleicht ja auch noch mal Schnee – ist zunächst eine Notabdichtung gemacht worden. Ab März etwa könnten (je nach Wetter) die Arbeiten beginnen. Im Anschluss erfolgt noch der Innenausbau. Dort, wo sich der Kindergarten befindet, muss das Gebäude zum Teil entkernt werden, weil Decken und Böden feucht sind.

Der Schaden liegt laut Verwaltung mit geschätzt 250.000 bis 270.000 Euro weit über der zunächst genannten Schadenssumme in Höhe von 150.000 Euro.