Velmede. Küster Markus Klein steht in der Sakristei der Andreaskirche in Velmede, schüttelt ungläubig den Kopf und sagt: „Es ist das Kurioseste, das ich hier erlebt habe.“ Der Grund: Die vor ein paar Tagen auf einer Wiese zwischen Meschede und Wehrstapel gefundene Monstranz gehört seiner Kirche. Dort wurde sie während eine Brandes in Velmede im September geklaut.

Dort wurde sie während eine Brandes in Velmede im September geklaut. Warum? „Es wird wohl ein Rätsel bleiben“, sagt Küster Klein zu der unglaublichen Geschichte.

Der Reihe nach: Mitte September brennt ein Dachstuhl in Velmede. Die ganze Gemeinde konzentriert sich auf das Feuer. In dieser Zeit brechen Unbekannte in die Andreaskirche ein. Sie durchwühlen in der Sakristei die Schränke, versuchen sich an zwei Tresoren und schrauben am Ende einen alten Tabernakel auf. „Darin befand sich eine Schatulle und in dieser die besagte Monstranz“, erklärt Küster Klein. Diese nehmen die Täter mit, ansonsten klauen sie nichts. Die Polizei vermutet Anfänger hinter der Tat.

Verfahren eingestellt

Die gestohlene Montranz.
Die gestohlene Montranz. © Privat | Privat

Markus Klein ist sich da nicht so sicher: „Man muss vorsichtig mit Vermutungen sein, aber eigentlich wissen nur sehr wenige, dass sich in dieser Schatulle eine Monstranz befindet.“ Der Polizei bleibt mangels Hinweisen nichts anderes übrig, als das Verfahren einzustellen. Küster Klein sucht noch Wochen später auf dem Internetauktionsportal Ebay die verschwundene Monstranz: „Man weiß ja nie.“

Bis er auf einmal zwischen den Feiertagen von dem ungewöhnlichen Fund einer Wanderin erfährt. „Das konnte nur unsere Monstranz sein, denn so viele gehen da ja nicht verloren“, sagt Klein, der direkt bei der Polizei anruft und ihr mitteilt: „Das ist unsere Monstranz.“ Dort ist man überrascht, dass sich der Besitzer so schnell meldet, kann sich aber an den Einbruch in der Kirche erinnern. Der Rest ist Formsache: Pater Werner Vullhorst holt die Monstranz von der Polizei ab und bringt sie zunächst ins Kloster in Meschede. Dort wird sie derzeit unter Verschluss gehalten. „Sie war schon vor dem Einbruch kaputt und soll jetzt wieder instand gesetzt werden“, erklärt Klein.

Wenn dies geschehen ist, kehrt sie wieder in die Andreaskirche zurück. Ob sich die Täter jemals entschuldigen? Klein ist da skeptisch: „Dann muss schon jemand ein sehr schlechtes Gewissen bekommen.“