Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Das Weihnachtsgeschäft ist für die Einzelhändler die wichtigste Zeit des Jahres. Wir haben nachgefragt, wie es im heimischen Raum gelaufen ist. Überwiegend herrscht Zufriedenheit. In der Gemeinde Bestwig klingelte die Kasse allerdings nicht.

In Meschede lief das Weihnachtsgeschäft ähnlich gut wie in den Jahren zuvor. Allerdings habe sich das Kaufverhalten der Mescheder etwas geändert. „Während 2012 die Weihnachtsgeschenke überwiegend in den letzten zwei Wochen vor Weihnachten eingekauft wurden, ist es dieses Jahr etwa eine Woche vor dem Heiligen Abend richtig voll in der Stadt geworden“, so Yasin Kosdik, Vorsitzender der Mescheder Werbegemeinschaft. Das Weihnachtsgeschäft verschiebe sich immer weiter nach hinten. Laut Yasin Kosdik ist das Internet das größte Problem für die Einzelhändler. Er selbst kauft seine Geschenke natürlich vor Ort - das Internet ist da für ihn tabu.
Britta Grebenstein-Keggenhoff, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Eslohe, sagt: „Insgesamt waren wir zufrieden. Natürlich merken auch wir den Trend im Internet zu kaufen, aber das ist branchenabhängig.“ Die beiden verkaufsoffenen Samstage in Eslohe haben sich ihrer Ansicht nach nicht gelohnt: „Die Leute fahren zum Einkaufen doch eher in die Städte. Vielleicht sind die Weihnachtsmärkte dort auch ein zusätzlicher Anziehungspunkt.“

Allerdings würden Last-Minute-Geschenke eher im Ort gekauft. Ferner zeichne sich zu den Festtagen die Tendenz ab, bei Essen und Trinken mehr Wert auf Qualität zu legen. Ein weiterer Trend seien immer mehr Gutscheine, die dann nach den Feiertagen eingelöst werden. Besonders gut wurde erneut die Spendenaktion „Eslohe für Esloher“ angenommen. Die Vorsitzende: „Das Geld werden wir wieder der Caritas zur Verfügung stellen, die tolle Arbeit leistet, um Bedürftigen vor Ort zu helfen.“
Die Einzelhändler in der Gemeinde Bestwig verzeichnen im Weihnachtsgeschäft erhebliche Einbußen. „Das Internet ist unser größter Konkurrent“, weiß Olaf Badelt, Vorsitzender der Bestwiger Werbegemeinschaft. Das Geschäft sei mit Blick auf den Versandhandel nicht leichter geworden - Verluste von bis zu 20 Prozent seien realistisch. Trotz des Weihnachtsgewinnspiels, das wie immer gut angenommen worden sei, würden die Leute lieber gemütlich von zu Hause aus shoppen. „Dabei bieten wir vor Ort eine kompetente Beratung, leichtere Möglichkeiten den Einkauf umzutauschen oder zu reklamieren und sind gut zu erreichen“, so Badelt. „Der Konkurrenzkampf wird immer härter.“
In Schmallenberg lieft das Weihnachtsgeschäft nach Angaben von Rainer Luig von der Werbegemeinschaft Schmallenberg sehr gut. Der 23. Dezember sei dabei der beste Verkaufstag gewesen. „Ich gehe davon aus, dass viele bereits Urlaub hatten und damit den Tag genutzt haben.“ Natürlich werde auch immer wieder das Internet genutzt: „Aber häufig bekomme ich von Kunden auch die Meldung: Ich kaufe lieber vor Ort, denn ich möchte, dass unsere Stadt nicht mehr an Geschäften verliert. Ich glaube, bei dem ein oder anderen ist ein Umdenken zu spüren.“ Der verkaufsoffene Sonntag in Schmallenberg zu Weihnachten war laut Luig „einfach klasse.“ Der Markt sei trotz des schlechten Wetters sehr gut besucht gewesen. „Es waren extrem viele Leute von außerhalb hier in Schmallenberg und es war ein zusätzlicher Gewinn für uns.“