Eversberg. . Die Kabarett-Show „Die bunte Kuh“ hat jetzt auf Einladung von Gerd Normann und der Band „Twersbraken“ wieder Station in Eversberg gemacht. Als Gäste spielten und sangen die Münchner Altrocker-Band „Akasch“ und der Kabarettist Özgür Cede. Doch ihren Heimvorteil spielten unangefochten die Twersbraken aus.
Twersbraken - die drei Musiker mit Eversberger und Oeventroper Wurzeln machen gerade mit „Ewich ein Sauerländer“, einer neuen, herzerwärmenden, Schützenfest- und Feuerzeug-tauglichen Sauerland-Hymne Furore. Im Interview fabulieren sie sich um Kopf und Kragen - die Redakteurin bittet um Nachsicht bei der Rechtschreibung.
Twersbraken, wofür steht das eigentlich?
Heuers Seiner: Twers steht eigentlich für quer und Braken ist ein Ast. Eigentlich ist ein Twersbraken also ein Ast, der im Weg herum liegt. Im übertragenen Sinn meint der Sauerländer damit einen Querkopf oder Querulanten.
Heuers Seiner, Josef Sauerland und Teuerkes Friedel - das sind eure Künstlernamen, und wer seid ihr wirklich?
Josef Sauerland: Nein, nein - das wird in der Zeitung nicht verraten! Bei Vicky Leandros oder Bata Illic weiß ja auch keiner, wie die wirklich heißen. Das ist wichtig, wenn man so wie wir im Show-Bizz groß her-auskommen will.
Wie habt ihr euch und Gerd Normann gefunden?
Teuerkes Friedel: Einzeln oder in anderen Formationen haben wir schon immer Musik gemacht. Als Gerd Normann dann für eine Weihnachts-Show hochkarätige Jazz-Musik suchte, hat er uns gefragt. Da haben wir uns zusammengetan und entschieden - das machen wir nicht. Gut, hat er gesagt, da macht ihr halt das, was ihr wollt. Vom ersten Tag an, hatten wir dann in der Show einen eigenen Comedy-Block.
Bunte Kuh in Eversberg
Und wovon singt ihr?
Teuerkes Friedel: Na, zum Beispiel davon, womit der Sauerländer so alles Last haben kann.
Und das ist?
Teuerkes Friedel: Bauchfüsselkes zum Beispiel - und wie man die wieder wech kriegt.
Josef Sauerland: Wir in Oeventrop sagen da Wülwekes für - die kleinen Fusseln, die im Bauchnabel hängen bleiben.
Teuerkes Friedel: Oder die Etiketten am Appel, die immer so schwer abzuknippeln sind. Oder die Lasche am Tetra-Pak
Heuers Seiner: Ja, das ist dann immer so ein gefentere, bis man die ab hat. Und da hat man dann halt als Sauerländer immer schon mal Last mit.
Und wie geht der Sauerländer an solche Probleme ran?
Teuerkes Friedel: Immer praktisch - bei der Lasche am Tetra-Pak auch gern direkt mit dem Hümmelken (kleinem Messer).
Woher kommen die Ideen für Eure Songs?
Heuers Seiner: Wir hören genau hin. Bei dem Stück stand unser Vatter mit zwei Freunden vor dem Haus, und er erzählte, er habe jetzt einen Pflaumenbaum auf der Säge gehabt. Der hatte einen Wurm. „Jau!“, haben da seine Freunde gesagt, „da haben wir auch immer schon mal Last mit.“ (lacht) Ich habe mich fast weggeschrien und ein Song war geboren.
Mit „Ewich ein Sauerländer“ habt ihr offenbar einen Kult-Hit gesetzt, der das Zeug hat die Zoff-Hymne abzulösen.
Heuers Seiner: Jau - wir wollen sie überrollen. Nach drei Tagen hatten wir mehr als 4000 Aufrufe bei Youtube. Wir haben auch schon erste Reaktionen aus der ganzen Welt - aus Paris und den USA - von Sauerländern.
Und wo wollt ihr jetzt noch hin?
Josef Sauerland: Ist doch klar: Ganz nach oben.
Hintergrund
Das nächste Mal sehen kann man die Bunte Kuh mit den Twersbraken am Mittwoch, 12. März, in Markes Haus in Eversberg.
Die Karten sind in den Bürgerbüros in Meschede und Freienohl erhältlich. Sie können auch bestellt werden unter 0291/ 205136.
Den Song „Ewich Sauerländer“ und die dazugehörigen Informationen und Fan-Artikel finden sich unter www.twersbraken.de.