Andreasberg.

Und jetzt? Rollen bald die Bagger an, um mit den Arbeiten für den Ferienwohnpark in Andreasberg zu beginnen? Mittags hatte der Regionalrat einer Verkleinerung des Projektes zugestimmt, abends wurde in Andreasberg sofort in einer Bürgerversammlung über den aktuellen Stand informiert. Die ernüchternde Erkenntnis: Die Bagger werden noch auf sich warten lassen.

Der Zeitplan

Wenn alles gut geht, dann könnte im Frühjahr 2015 mit den Arbeiten für die nun 200 Ferienhäuser mit ihren 250 Wohnungen begonnen werden. „Das ist schon ambitioniert“, sagt Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus.

Hürden und Unwägbarkeiten

Denn immer noch sind planerische Hürden zu überwinden: Jetzt muss der Regionalplan geändert werden. Das zuständige Gremium dafür ist wiederum der Regionalrat Arnsberg. Dieser tagt nur alle drei Monate. Die Projektentwickler aus den Niederlanden müssen für dessen Sitzung nun Unterlagen nachweisen, unter anderem eine Raumverträglichkeitsstudie und einen Umweltbericht. Auf den Grundlagen berät dann der Regionalrat weiter.

Noch das kleinste Hindernis dürften die parallel erforderlichen Beratungen in den Bestwiger Ausschüssen werden: Hier müssen der Flächennutzungsplan geändert, ein Bebauungsplan aufgestellt und ein städtebaulicher Vertrag mit den Details abgeschlossen werden. Die Bestwiger Politiker stehen aber einmütig hinter dem Vorhaben.

Die größte Unwägbarkeit: Auch wenn der Regionalrat den Regionalplan ändert, muss abschließend eine Zustimmung von der Landesregierung kommen – sie muss überzeugt sein, dass der Ferienwohnpark in die Landesplanung passt.

Reaktionen im Dorf

„Viele haben gedacht, wenn der Schnee weg ist, dann passiert hier was“, sagt Ortsvorsteherin Ulrike Mikitta. Weit gefehlt, angesichts der oben genannten Hürden: „Da kann ja immer noch etwas passieren.“ Bei der Bürgerversammlung sei deshalb schon „etwas Frust“ dabei gewesen. Denn in und um Andreasberg wartet man auf den Ferienpark. Man hoffe, so Mikitta, dadurch zum Beispiel die Infrastruktur etwa mit dem Bäcker und der Kneipe vor Ort zu erhalten, vielleicht sogar zu verbessern. Sie erwartet, dass Geld im Dorf bleibt: „Am Ende werden immer kleinere Arbeiten da sein, die unsere heimischen Handwerker erledigen können.“

Ihr Fazit: Wenn der Ferienpark dann endlich käme, würde das Dorf profitieren – ähnlich wie vom Fort Fun: „Wenn im April Fort Fun aufmacht, dann atmen alle auf. Da spürt man wieder Leben.“

Reaktionen im Rathaus

Das sieht man auch im Bestwiger Rathaus so. Bürgermeister Ralf Péus zieht die Linien nur noch weiter: „Der Ferienpark wird Impulse für viele, viele aus der Region bieten“ – nicht nur für die heimischen Handwerker, für die Gastronomie und die Tankstellen, sondern auch für die Touristen-Anziehungspunkte Fort Fun, Ramsbecks Museum, dem Hennesee oder dem „Aqua“ in Olsberg. In Spitzenzeiten, erwartet er, „werden sich 500 bis 1000 Leute dort bewegen“.

Trotz der Hürden: Das Gemeindeoberhaupt ist froh, dass die niederländischen Betreiber trotz des langen Planungszeitraumes seit 2003 immer noch zu dem Projekt stehen: „Die schätzen diesen Standort ungemein.“