Meschede. .
Eine Brücke geht auf Reisen: Der Überweg zwischen Winziger Platz und Begegnungszentrum Wiebelhaus soll abmontiert und in Freienohl wieder aufgebaut werden. Die Stadt Meschede spart mit dieser Recycling-Idee rund 270 000 Euro.
Trotz völlig intakter Struktur wäre die Fußgängerbrücke aus dem Jahr 1993 überflüssig geworden, wenn das Meschede-Center voraussichtlich im kommenden Jahr eröffnet wird. Die Investoren-Gruppe Bövingloh plant einen eigenen Überweg. Er soll unmittelbar vom Parkplatz an der Kolping-straße zum neuen Seiteneingang des Einkaufszentrums führen. Nach den bisherigen Planungen wäre die Wiebelhaus-Brücke abgerissen worden.
2015 hätte Erneuerung sein müssen
Bürgermeister Uli Hess war es, der selbst den Anstoß für die Zweitverwertung gab: „Können wir die Brücke nicht woanders verwenden?“ lautete der Auftrag an die Verwaltung. Seine Mitarbeiter wurden fündig: Die Brücke „Im Langel“ in Freienohl hat die passenden Maße. Sie stammt aus dem Jahr 1950 und hat bei der letzten Brückenprüfung die Zustandsnote 3,5 erhalten. Spätestens 2015 hätte sie nach Angaben von Sachbearbeiter Heinz Hiegemann durch einen Neubau ersetzt werden müssen.
Stattdessen soll nun das Mescheder Bauwerk nach Freienohl gebracht werden: Ein Gesamtgewicht von 120 Tonnen hätte der aufwändige Schwertransport.
Künftig nur Fußgängerüberweg
Die Stadtverwaltung muss noch klären, ob alle Brücken auf dem Weg dieser Last standhalten. Nach einer ersten Untersuchung sieht es aber danach aus. Einzige Einschränkung: Bisher konnte die Brücke im Langel noch von Pkw befahren werden, künftig wäre sie durch den Austausch eine reine Fußgängerbrücke.
Alle Grundstücke erreichbar
Die Stadtverwaltung sieht allerdings keine größeren Beeinträchtigungen dadurch: Die Grundstücke auf der anderen Seite könnten durch die Straße „In der Giesmecke“ erreicht werden. Diese Verbindung werde ohnehin vermehrt genutzt: Wegen der Schäden an der Brücke im Langel war das Maximalgewicht bereits auf zwölf Tonnen gesenkt worden.