Meschede. Mehr als 15 000 Menschen erkrankten 2013 in NRW am Norovirus. Diese Durchfallerkrankung geht mit Übelkeit und Brechreiz einher. 16 Fälle gab es auch von einer sehr seltenen, aber tödlichen Krankheit: Creutzfeld-Jakob.

Sie ist eine sehr seltene, aber tödlich verlaufende Krankheit und kam dieses Jahr im HSK schon zweimal vor: Creutzfeldt-Jakob. Hervorgerufen wird sie, so vermuten es Wissenschaftler, durch den Verzehr von BSE-infiziertem Rindfleisch. Nicht alle Menschen erkranken daran - aber es gibt diese Betroffenen. Insgesamt wurden in NRW 16 Fälle erfasst.

Durchfälle sind dagegen die häufigsten Erkrankungen, die dem Sauerländer das Leben schwer machen. Zumindest was die meldepflichtigen Infektionskrankheiten angeht. In diesem Jahr litten bereits mehr als 750 Menschen an der einen oder anderen Durchfallerkrankung, hervorgerufen durch Viren oder Bakterien.

Häufig: Norovirus

Am häufigsten trat - auch in NRW - das Norovirus auf. Mehr als 15 000 Menschen erkrankten bereits 2013 an diesem Virus in NRW - davon mehr als 250 im HSK. Diese Durchfallerkrankung geht mit Übelkeit und Brechreiz einher. Sie überträgt sich zum Beispiel durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen oder über die Atemluft. Von der bekannten Cola- und Salzstangen-Kur rät Dr. Peter Kleeschulte vom Gesundheitsamt Meschede in diesen Fällen ab. „Besonders bei Kindern führt das häufig zum Gegenteil“, sagt er. Er empfiehlt Elektrolytmischungen aus der Apotheke und viel Flüssigkeit sowie häufiges Händewaschen.

Ein klassischer bakterieller Durchfallerreger im Sommer sind Salmonellen, „hervorgerufen durch den unsachgemäßen Umgang mit Tierprodukten“, so Wolfgang Drees, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Meschede. 2012 gab es 126 Fälle, 2013 nur noch 65. Für Dr. Kleeschulte sind das keine gravierenden Schwankungen: „Es kommt immer drauf an, wie viele Fälle dann auch tatsächlich von Labors oder Ärzten gemeldet werden.“

Die mütterliche Warnung keinen rohen Kuchenteig zu essen, hat hier ihre Ursache. „Die häufigste Ansteckung mit Salmonellen findet über Eier statt. Die Salmonellen kleben auf der Schale. Die Erkrankung kann unter Umständen tödlich enden“, warnt Kleeschulte.

Besonders häufig im Hochsauerland tritt Hepatitis C auf. Insgesamt wurden schon 43 Fälle gemeldet. Das sind 21 Erkrankte mehr als im Jahr 2012. NRW-weit liegt der HSK mit diesen Zahlen auf Platz drei. „Ein Grund dafür sind die meldepflichtigen Patienten in den örtlichen Suchtkliniken“, erklärt Kleeschulte. Hepatitis C ist eine Virus-Infektionskrankheit, die durch Blutkontakt übertragen wird, z.B. durch das gemeinsame Benutzen von Injektionsnadeln unter Drogenabhängigen. Aber auch Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern, Tätowierungen und Piercings bergen ein Risiko. Weltweit sind rund 180 Millionen Menschen infiziert. Die Folgen sind Lebererkrankungen. Die Therapiemöglichkeiten sind eingeschränkt.