Rimberg.
Das Hotel Knoche Rimberg hat Insolvenz angemeldet. Die Handwerker-Rechnungen konnten nicht mehr beglichen werden. Der Hotelbetrieb läuft – unabhängig von den Arbeiten am Bau – aber ganz normal weiter.
„Ich habe Zahlungszusagen gegenüber allen Lieferanten abgegeben, sei es für Lebensmittel, Getränke, Wäsche usw.“, erklärt Insolvenzverwalter Carsten Koch. „Wir müssen in diesem Fall strikt zwischen Bau und Hotelbetrieb trennen“, betont er. Er habe sich die Umsätze bereits angesehen, die Belegung sei gut. „Das Hotel kann wirtschaftlich geführt werden“, sagt Koch. „Ich bin zuversichtlich für den Betrieb.“
Am vergangenen Freitag hatte Inhaberin Heidi Knoche den schweren Schritt gemacht und Insolvenz angemeldet. Das Hotel hat eine 130-jährige Geschichte. Nach dem Großbrand im Februar 2011 hatte sich die Familie für den Wiederaufbau und ein Fortschreiben der Geschichte entschieden.
34 Arbeitsplätze
„Die Ursache liegt im Bau“, erklärt Geschäftsführerin Anja Knoche. „Viele Dinge sind nicht optimal gelaufen, gerade in der Schlussphase. Dadurch sind zusätzliche Kosten entstanden. Auch Planungen sind aus unserer Sicht falsch gemacht worden, das haben wir zu spät erkannt.“ Ein weiterer Grund sei die verspätete Eröffnung. Ursprünglich sollten die ersten Gäste im Mai einziehen. „Dadurch fehlen uns enorme Umsätze, die wir kalkuliert hatten.“
Seit aber dann Ende Juli die ersten Gäste eingezogen sind, „läuft das Hotel hervorragend“, wie Anja Knoche betont. „Die Zahlen sind deutlich besser als erwartet.“
Im Betrieb selbst gibt es auch keine Rückstände, wie der Insolvenzverwalter erklärt. Die Gehälter der Mitarbeiter und Lieferantenrechnungen seien bezahlt. Anders ist das im Bereich der Immobilie. „Rechnungen der Handwerker können in nennenswertem Umfang nicht beglichen werden“, so Koch. Um die aktuell 34 Arbeitsplätze und den Hotelbetrieb zu schützen, gab es für die Familie Knoche nur noch den Weg in die Insolvenz. „Dass Handwerker betroffen sind, die hervorragende Arbeit geleistet haben, ist fürchterlich“, sagt Anja Knoche.
Alle Handwerker angeschrieben
Die Gehälter der Mitarbeiter können nun bis zu drei Monate lang aus dem Insolvenzgeld gezahlt werden. „Das verschafft uns Zeit, uns in Ruhe einen Überblick zu verschaffen und nach Lösungen zu suchen“, so der Insolvenzverwalter. Er hat bereits am Freitag alle Handwerker angeschrieben und sie darum gebeten, ihm die ausstehenden Beträge zu nennen. Auch die Schlussrechnungen, Gewährleistungen und die Arbeiten, die noch zu erledigen sind, müssen zusammengetragen werden. Erst wenn die Summe feststeht, könne er über Lösungsansätze sprechen.
„Wir wollen weitermachen“, sagt Anja Knoche. „Da muss es einen Weg geben.“