Cobbenrode. .
Nach dem Fund zweier Babyleichen in einem Cobbenroder Einfamilienhaus dauern die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Arnsberg weiter an. Erste Ergebnisse, so teilte Staatsanwalt Thomas Poggel auf Nachfrage unserer Zeitung mit, liegen zwar vor. Es seien jedoch weitere Untersuchungen erforderlich. Angaben zum bisherigen Ermittlungsstand will die Staatsanwaltschaft zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht machen. Poggel geht davon aus, dass es noch einmal mehrere Wochen dauern wird, bis das Ergebnis der ergänzenden Untersuchungen vorliegt.
Angeblich Totgeburten
Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft Gewebeproben angeordnet, die möglicherweise Aufschluss darüber geben können, ob die Säuglinge bei der Geburt geatmet haben. Die 28 Jahre alte Mutter hatte bei den Vernehmungen stets angegeben, dass es sich um Totgeburten gehandelt haben soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach wie vor wegen des Verdachts auf Totschlag.
Der Fall hatte Anfang September für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Die 28-Jährige hatte sich wegen angeblicher Magenprobleme von ihrem Mann ins Mescheder Krankenhaus fahren lassen. Dort stellten die Ärzte fest, dass die Frau kurz zuvor entbunden haben muss und schalteten die Polizei ein. Die Beamten fanden daraufhin in dem Cobbenroder Haus ein totes Neugeborenes in einer Reisetasche.
Vier Tage später meldete sich der Ehemann der 28-Jährigen bei der Polizei. Er hatte nach Gesprächen mit seiner Frau eine zweite Babyleiche im Keller des Hauses entdeckt. Der tote Säugling soll dort mehr als ein Jahr - ebenfalls in einer Reisetasche - gelegen haben. Der Ehemann will von den beiden Schwangerschaften seiner Frau nichts mitbekommen haben.
Offene Fragen
Offen ist neben der Todesursache der Babys auch die Frage, wie die Frau ohne Unterstützung daheim unbemerkt die beiden Kinder zur Welt bringen konnte.