Meschede. . Zack, da ist das nächste Graffiti. Es wird gerade noch über eine mögliche Videoüberwachung in Meschede zum Beispiel an der Unterführung zwischen Le-Puy- und Warsteiner Straße diskutiert. Schon hat der Beton an der Stelle frische Kleckse. „Wir werden das überstreichen“, sagt der Leiter des Bauhofs, Marc Böhm. Wie immer, wie so oft.
„Es kann doch sein, dass der Bauhof fast jeden Montag ausrücken muss, um Schäden zu beseitigen, wir Anzeigen erstatten, aber nichts geschieht“: Das hatte Jochen Grawe, der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, in der Debatte über Videoüberwachung gesagt. Böhm bestätigt im Gespräch: Insbesondere nach Veranstaltungen am Wochenende beginnt für seine Truppe das große Aufräumen und Heilemachen.
Er nennt Beispiele: Da werden mobile Verkehrsschilder, die während der Umbauten in der Innenstadt aufgestellt sind, gepackt und in Henne oder Ruhr geworfen - Böhm: „Das kommt leider oft vor.“. Da werden Bänke an der Ruhraue aus der Verankerung gerissen - Böhm: „Dafür braucht man rohe Gewalt.“ Da werden Papierkörbe abgerissen und der Inhalt wird vom Wind durch die Fußgängerzone getrieben - Böhm: „Eine Riesen-Sauerei, die richtig Arbeit macht“. Und da werden Graffiti gesprüht - Böhm: „Wir machen die recht schnell wieder weg, aber das ist schon eine Menge Arbeit.“
Wieviel Zeit der Bauhof für solche Einsätze im Jahr aufwenden muss, kann der Leiter nicht genau beziffern. „Mein subjektiver Eindruck ist aber, dass es in den vergangenen zwei Jahren mehr geworden ist“, sagt Böhm.
Die Anzeigen gegen Unbekannt, weiß er, verlaufen meist im Sande. Außer bei Graffiti - da bestehe die Chance die Täter aufgrund ihres persönlichen Schriftzugs zu ermitteln. „Natürlich fragt man sich: Wer macht sowas?“, sagt Böhm. „Aber das ist müßig, das führt zu nichts.“ Er hält die Installation von Videokameras für eine gute Idee. „Ich bin mir sicher, das hätte zumindest eine abschreckende Wirkung.“