Cobbenrode. . Mit Leichenspürhunden hat die Polizei am Dienstag in Cobbenrode das Grundstück sowie das Einfamilienhaus durchsucht, in dem zwei tote Säuglinge entdeckt worden waren. „Wir konnten nicht ausschließen, dass dort weitere Babyleichen versteckt waren“, sagte Staatsanwalt Thomas Poggel.

Nachmittags gab es die Entwarnung: Die Mordkommission aus Dortmund hatte auf dem Gelände in der ruhigen Wohnstraße keinen weiteren Fund gemacht.

28-Jährige noch im Krankenhaus

Derweil hat die 28-jährige Mutter der beiden toten Kinder bei den Vernehmungen angegeben, dass sich beide Säuglinge nach der Geburt nicht bewegt hätten. Entsprechend geht die Staatsanwaltschaft in Arnsberg zurzeit davon aus, dass es sich in beiden Fällen um Totgeburten gehandelt hat.

„In der Vernehmung hat die Frau eine Tötung in Abrede gestellt“, so die Staatsanwaltschaft. Gegen sie wird allerdings weiterhin wegen Totschlags ermittelt. Denn: Nach wie vor könne trotz ihrer Aussage nicht ausgeschlossen werden, dass sie die beiden Kinder getötet hat, so Poggel. Die 28-Jährige befindet sich aufgrund ihres Gesundheitszustandes immer noch im Mescheder Krankenhaus.

Auch interessant

Der Ehemann der Frau ist inzwischen ebenfalls noch einmal angehört worden. Er blieb bei seiner Aussage, von beiden Schwangerschaften und Geburten nichts gewusst zu haben. Er selbst hatte seine Frau am vergangenen Donnerstag wegen angeblicher Magenprobleme ins Mescheder Krankenhaus gebracht. Erst dort habe er nach eigenen Angaben von der Schwangerschaft erfahren, erklärte er.

Keine plausible Erklärung

Der Ehemann war es auch, der am Montag nach Gesprächen mit seiner Frau die zweite Babyleiche im Keller des Hauses entdeckt und daraufhin die Polizei informiert hatte. Die Obduktion gestaltet sich schwierig, da das tote Neugeborene möglicherweise mehr als ein Jahr in einer Reisetasche im Keller gelegen hatte. „Derzeit ist anhand der Obduktion keine Todesursache feststellbar“, so Staatsanwalt Thomas Poggel gestern.

Da der tote Körper des Babys in einer luftdicht verschlossenen Tüte gelegen habe, sei es durchaus nachvollziehbar, dass der Ehemann tatsächlich nichts gewusst habe.

Nicht plausibel zu erklären ist nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft allerdings bisher, wie die Frau ohne Unterstützung daheim unbemerkt die beiden Kinder zur Welt bringen konnte.