Grevenstein. .

Auf die Brauerei Veltins kommt höchstwahrscheinlich eine Kartell-Strafe in Millionenhöhe zu. Seit 2011 ermittelt das Bundeskartellamt gegen elf deutsche Premium-Brauerei wegen des Verdachts der Preisabsprachen, darunter ist auch das Unternehmen aus Grevenstein. Wie das Magazin „Focus“ jetzt berichtete, hat Veltins-Geschäftsführer Dr. Volker Kuhl die Vorwürfe bei seiner Vernehmung zum Teil eingeräumt.

Nach Informationen des Branchenmagazins „Inside“ hatten zuvor die Inbev-Gruppe und die Bitburger Brauerei ausgepackt. Um einen Abschlag auf das zu erwartende Bußgeld zu bekommen, seien bald darauf auch Krombacher und Veltins eine Kooperation mit dem Bundeskartellamt eingegangen.

Kuhl soll bei seiner Vernehmung mit detaillierten Vorwürfen konfrontiert worden sein. In seiner Vernehmung bestätigte er laut „Focus“, dass es Treffen oder telefonische Verabredungen zu Bierpreisabsprachen gegeben habe. Offiziell hätten die Zusammenkünfte zu anderen Themen stattgefunden, beispielsweise zum Fasspfand oder zu Verpackungen.

Den Premium-Brauern drohen Bußgelder in bis zu dreistelliger Millionenhöhe. Sie werden, damit rechnen sie zähneknirschend, zahlen müssen. Einerseits räumen sie die Absprachen gegenüber dem Kartellamt überwiegend ein, andererseits argumentiert ein Teil der Branche damit, dass sich der Aktionspreis beim Premiumbier in den vergangenen 20 Jahren für den Verbraucher kaum erhöht habe. Der Kasten koste heute um 9,99 Euro - damals 18,99 Euro. Die Teuerungen beim Fassbier seien durch die Absprachen nur um wenige Wochen beschleunigt worden. Das Bundeskartellamt sieht bei den Ermittlungen wegen der Preisabsprachen für die Jahre 2006 bis 2008 laut „Focus“ hingegen nur die Spitze des Eisbergs.