Wasserfall.
Im Fort-Fun-Abenteuerland werden Erschrecker gesucht. Jackie Moon, die Hauptfigur in der Halloween-Veranstaltung „Fort Fear“ sucht Gehilfen, die mit ihr das Abenteuerland in Angst und Schrecken versetzen. Wir haben die Marketingleiterin des Freizeitparks, Christine Schütte, gefragt, was einen guten Erschrecker ausmacht.
Das Halloween-Event „Fort Fear“ steht bald wieder an, die Castings für die Erschrecker haben bereits begonnen. Welche Fähigkeiten müssen die Bewerber im Allgemeinen mitbringen?
In erster Linie sollten Kandidaten ein gutes Gefühl für Körpersprache mitbringen, da sie während der Veranstaltung mit sehr unterschiedlichen Besuchern in Kontakt kommen und jeder ein bisschen anders auf eine gruselige Situation reagiert. Für beide Seiten, also Erschrecker und Erschreckten, soll das Ganze ja letztlich Spaß bleiben - und dazu gehören eine gute Portion Menschenkenntnis sowie Einfühlungsvermögen von Seiten des Akteurs.
18-Jährige erschreckt man anders, als 7- oder 70-Jährige. Brauchen die Bewerber Fingerspitzengefühl bei den Besuchern?
Auf jeden Fall. Das Fingerspitzengefühl wird während des Castings und in damit verbundenen Workshops von erfahrenen Erschreckern vermittelt und gefördert. Menschen verschiedenen Alters gruseln sich natürlich auch vor unterschiedlichen Dingen - was unter anderem damit zusammen hängt, welche und wie viele Erfahrungen die jeweilige Person schon sammeln konnte. So wirken bei jüngeren Besuchern beispielsweise visuelle Effekte wie Maskierungen sehr stark. Die ältere Generation reagiert hingegen eher auf psychologische Aspekte wie enge, verwinkelte Räume. Auf diese Unterschiede muss entsprechend hingearbeitet werden.
Wie viele Monster brauchen Sie insgesamt?
Für die komplette Veranstaltung benötigen wir 65 Darsteller. Die weiteste Anreise zum ersten Casting in diesem Jahr war aus Soltau.
Fort Fear wird auch von kleineren Kindern besucht. Wann ist die Grusel-Grenze erreicht, bzw. wann weiß ein Erschrecker, dass er aufhören muss?
Hierbei ist auch die Körpersprache ein wichtiger Punkt. Kinder schrecken zurück, klammern sich an die Eltern oder es steigen sogar Tränen in die Augen. In diesem Fall weiß ein Erschrecker, dass er aufhören und vielleicht sogar aus seiner Rolle treten muss, um dem Kind die Angst zu nehmen. Wir beobachten aber immer wieder, dass einige Kinder durchaus mutiger sind als so mancher Erwachsener.
Monster mit Hautausschlag im Gesicht können Sie nicht gebrauchen. Was machen Sie mit Bewerbern, die eine Allergie gegen die Schminke haben?
Diesen Bewerbern können wir eine Rolle zuteilen, für die keine Schminke benötigt wird. Einige Figuren tragen Masken und es gibt auch wichtige Rollen, die sich eher im Hintergrund abspielen und vom Besucher nicht direkt gesehen werden. Es gibt aber auch spezielle Schminke für Allergiker und wir arbeiten mit professionellen Maskenbildnern, die sich auskennen.
Nun zu Ihnen. Was finden Sie persönlich so gruselig, dass Sie die Straßenseite wechseln?
Ich muss sagen, dass ich durch unser Event im Abenteuerland vielleicht schon ein wenig abgehärtet bin. Wenn eine „Horrorfigur“ direkt auf mich zukommt, dann ist das für mich nicht so schlimm, wie wenn sich jemand leise von hinten anschleicht und mich beispielsweise mit Hilfe eines ungewöhnlichen Geräusches erschreckt. Also wirken im Grunde auch bei mir die psychologischen Effekte besser als die visuellen.
Das Programm der Halloween-Veranstaltung handelt von Jackie Moon. Das Mädchen hat einen großen Lebenstraum. Es will ein Star auf der Theaterbühne werden. Jackie erleidet in ihrem Leben jedoch einige Schicksalsschläge und auf dem Weg zum Ruhm werden ihr Steine in den Weg gelegt. Letztlich wird sie Kostümbildnerin an einem alten Theater - aber auch dort wird sie von ihren Kollegen nicht ernst genommen. Irgendwann scheint es Jackie zu viel geworden zu sein und man munkelt, dass sie sich an ihrem Kollegen und allen anderen Menschen, die sie gepeinigt haben, gerächt hat. Angeblich verwandelt sie Menschen in Puppen, damit diese dann nach ihrer Pfeife tanzen. Um ihr perfektes Theaterstück zu inszenieren, braucht sie aber noch mehr Figuren, die sich ihrem Willen beugen...
Kandidaten, die sich als Erschrecker bewerben, sollten zwar mit der Geschichte um Jackie Moon halbwegs vertraut sein, da sie sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung zieht. „Wir vermitteln aber auch vor Ort die Inhalte. Man kann sich also auch bewerben, wenn man sie noch nicht kennt“, sagt Christine Schütte.
Grusel-Fans mit Erschreckerinstinkt können sich über ein Bewerbungsformular auf der Homepage www.fortfear.de bis zum 28. August bewerben, um beim Casting am 31. August dabei sein zu können. Dort müssen sie sich dann einer Jury stellen.