Marsberg. . Im Raum Marsberg hat ein Mann seine Schäferhündin stark vernachlässigt. Wasser und Futter standen dem Tier zur Verfügung - mehr nicht. Elke Heinemann vom Tierschutzverein Marsberg ist schwer erschüttert über die Tatsache, dass die Hündin von ihrem Besitzer erst abgegeben wurde, „als sie alt, krank und vollkommen verwahrlost war“.
Im Raum Marsberg hat ein Mann seine Schäferhündin stark vernachlässigt. Wasser und Futter standen dem Tier zur Verfügung - mehr nicht. Elke Heinemann vom Tierschutzverein Marsberg ist schwer erschüttert über die Tatsache, dass die Hündin von ihrem Besitzer erst abgegeben wurde, „als sie alt, krank und vollkommen verwahrlost war“.
Ihr ehemaliger Besitzer darf in Zukunft keinen Hund mehr halten - das Veterinäramt in Meschede wird im Laufe dieser Woche ein Tierhalteverbot aussprechen. Allerdings besteht grundsätzlich die Möglichkeit, sich gegen die Entscheidung zu wehren. „Erfahrungsgemäß gehen viele vor Gericht“, weiß Martin Reuther, der Pressesprecher des Hochsauerlandkreises.
Dabei ist der Mann kein Unbekannter: Vorausgegangen waren jahrelange Auseinandersetzungen mit den Behörden. Die Haltung des Hundes war grenzwertig und wurde oft kontrolliert. Nachdem Nachbarn im Juli wieder einmal auf den Zustand der Schäferhündin aufmerksam machten und das Veterinäramt daraufhin sofort kontrollierte, wollte sich der Besitzer von dem Vierbeiner trennen. „Nun wollte er sie sogar so schnell loswerden, dass er uns gegenüber von ‘erschießen’ sprach, wenn sie nicht schnellstens abgeholt würde“, berichtet Elke Heinemann.
Innerhalb von drei Tagen hatte sie eine Pflegestelle gefunden und holte das Tier ab. „Der Zustand der Schäferhündin war katastrophal, ihr Blick ausdruckslos, ihr Pflegezustand konnte nicht schlechter sein. Es war größte Eile geboten.“
Sie wurde zum Tierarzt gebracht, der über 40 Grad Fieber und einen faustgroßen Tumor am Gesäuge feststellte. Nach der medizinischen Versorgung wurde sie in eine private Pflegestelle in der Nähe von Fulda gebracht. Der Verein hatte eine Tierärztin gefunden, bei der die Hündin noch eine schöne Zeit erleben sollte. „In diesem neuen Zuhause fühlte sie sich sichtlich wohl und wie viele Fotos beweisen, blühte sie in den wenigen Stunden richtig auf, zeigte Interesse an ihrer neuen Umgebung, sie schien zufrieden und glücklich zu sein.“
Doch gleich in der ersten Nacht kam es zu gesundheitlichen Schwierigkeiten: Die Hündin bekam eine Magendrehung. Der lebensbedrohliche Zustand wurde sehr schnell erkannt, die Hündin entgast und an die Infusion gelegt. Anschließend wurde sie sofort in die nächste Tierklinik gefahren und operiert. Die Operation hat sie überstanden, den Tag darauf auch, da lief sie sogar schon wieder und trank kleine Schlückchen Wasser. Einen Tag später starb sie dann an Kreislaufversagen.
Es herrscht Fassungslosigkeit
Die Marsberger Tierschützer hätten für die Schäferhündin so gern noch soviel getan - unter ihnen herrscht Fassungslosigkeit. Selbst in der Tierklinik sei große Betroffenheit zu spüren gewesen.
Ihre neue Besitzerin, die die Hündin nur für wenige Stunden betreuen durfte, fasst die kurze Zeit in folgende Worte: „Ich glaube, für sie war selbst der Tag in der Klinik, die Tatsache, dass es Menschen gab, die sich um sie kümmerten, die ihr halfen, eine gute Erfahrung. Sie haben mir erzählt, dass sie mit ihr draußen waren, ihr geholfen haben aufzustehen und sie hat freudig mitgemacht. Ich denke, was sie noch mitnehmen konnte an guten Erlebnissen, das hat sie mitgenommen.“
Dem Marsberger Tierschützern bleiben die Kosten für die Operation der Schäferhündin. Wer im Nachhinein helfen möchte, kann den Verein mit einer Spende unterstützen.
Tierschutzverein Marsberg, Konto 40923 – BLZ 476 501 30 – Sparkasse Paderborn-Detmold – Kennwort Hunde-OP.