Meschede. .
Und sofort hatten die ersten Kinder die Füße im Wasser. Die Freigabe des Winziger Platzes mit Freitreppe und Henne-Steig war gestern ein echtes Großereignis für Jung und Alt. Rund 350 Besucher waren es sicher, die die offizielle Einweihung verfolgten. Aus einer tristen; funktionalen Verkehrsfläche ist ein kommunikativer Platz zum Spielen und Verweilen geworden.
Bei den ersten Planungen im Rahmen der Kreativwoche im November 2009 mag mancher noch gedacht haben: „Träumt weiter!“ Die Henne entdeckeln, den Fluss erlebbar machen, die Talsperre näher an die Stadt heranholen und gar eine Treppe bauen, die auf den Damm führt - das klang nach Hirngespinsten. Gestern nun wurden die ersten Träume Wirklichkeit.
3,2 Millionen Euro
Es gab Kritiker und Gegenwind für dieses 3,2 Millionen Euro teure Projekt, auch wenn Bürgermeister Uli Hess nicht müde wurde zu betonen, dass man die vier Brücken, die über die überdeckelte Henne führen, sowieso hätte sanieren müssen. Jetzt beteiligt sich das Land über die Regionale 2013 an der Sanierung und Verschönerung mit rund 2,2 Millionen Euro, eine Million zahlt die Stadt.
Kreisdirektor Klaus Drathen dankte den mutigen Stadtvätern, den „Visionären“, die diesem Gegenwind standgehalten hatten. Der Platz zwischen Hertie-Gebäude, Rinschen Park und Hanseshof sei gut ausgewählt, lobte Drathen, um Menschen zu treffen, Kontakte neu zu knüpfen und sich am bunten Treiben zu erfreuen. Und er schlug vor: „Sie haben 2000 Studierende hier. Bringen Sie diese jungen Leute - zum Beispiel durch den Bau eines Studentenwohnheimes - in die Stadt. Dann wird hier weiteres Leben entstehenden.“
Ab sofort ist der Winziger Platz ab Finanzamt wieder in Richtung Zeughausstraße mit dem Auto befahrbar. Radfahrer dürfen in beide Richtungen fahren, müssen aber aufpassen, wenn ihnen ein Bus auf der Strecke begegnet. Da gilt: gegenseitige Rücksichtnahme.
Die ersten Bänke waren als Logenplätze bei der Eröffnung schon besetzt, die Bäume sind gepflanzt, in Zukunft sollen sie Schatten spenden und an der rechten Seite des Winziger Platzes darf geparkt werden. Für die Kaufleute endet nun eine anstrengende Zeit. Uli Hess dankte ihnen und versprach: „Die Kunden werden wiederkommen, allein weil sie neugierig auf Meschede sind.“