Freienohl. Nach der Bombendrohung gegen den OBI-Markt in Freienohl gibt es noch keine Entwarnung. Das Gelände wird weiter weiträumig abgesperrt. Die Polizei durchsucht mit Sprengstoffhunden auch in der Nacht das Gebäude. Bis zum Abend blieb die nahe gelegene Bahnstrecke zwischen Meschede und Arnsberg in beiden Richtungen gesperrt. Am Freitagmorgen sollen die Regionalzüge angeblich wieder fahren. Die Deutsche Bahn verweist auf ihre aktuellen Fahrplan-Informationen im Internet.

Es ist gegen 15.20 Uhr am Donnerstag: Ein Unbekannter ruft in der OBI-Filiale an und droht mit einer Bombe. Er verlangt kein Geld, er hat keine Forderung. Polizei-Sprecher Ludger Rath sagt: „Wir müssen das in dem Fall ernst nehmen.“ Ohne Panik werden zuerst die Räume und danach der Parkplatz geräumt. Polizeiwagen rücken an. Die Einsatzleitung entscheidet: Es sollen Sprengstoffhunde angefordert und in das unübersichtliche Gebäude samt Lager geschickt werden.

Sprengstoffhunde aus NRW im Einsatz

Die speziell ausgebildeten Tiere werden mit ihren Hundeführern von mehrere Polizei-Dienststellen in Nordrhein-Westfalen nach Freienohl geschickt. „Menschen in das Gebäude zu schicken, wäre aus unserer Sicht zu gefährlich“, sagt Rath.

Die Polizei hat die Ermittlungen gegen den Täter aufgenommen. Sie sieht technische Möglichkeiten, solche Anrufer zu ermittlen. Außerdem bestehe regelmäßig ein Motiv, so Rath. Er warnt: „Bombendrohungen sind keine Dumme-Jungen-Streich.“

Bedrohter OBI-Markt ab nachmittags geschlossen

Sprengstoffhunde kamen zum Einsatz. Die Polizei nahm die Bombendrohung ernst. Sie durchsuchte bis tief in die Nacht den Supermarkt. Foto: Stefan Pieper
Sprengstoffhunde kamen zum Einsatz. Die Polizei nahm die Bombendrohung ernst. Sie durchsuchte bis tief in die Nacht den Supermarkt. Foto: Stefan Pieper © Stefan Pieper

Zum einen drohten strafrechtliche Konsequenzen wegen der Drohung mit einem empfindlichen Übel und Nöting. Zum anderen stellten die betroffenen Unternehmen zivilrechtlich ihre Regressansprüche: „Da kommen sehr schnell sehr hohe Summen zusammen“, sagt der Polizeisprecher.

Im Fall von OBI waren die Kassen ab nachmittags geschlossen. Eingekauft hat am Donnerstag niemand mehr.