Meschede. .

Auf dem Hirschberger Weg am Stimm-Stamm werden nach Informationen unserer Zeitung illegale Motorradrennen gefahren. Die Polizei weiß darüber Bescheid und versucht das Problem einzudämmen. Doch nicht nur die Beamten arbeiten mit Tricks.

Es hat etwas vom Hase- und Igel-Wettlauf, ginge es nicht vielmehr um Leben und Tod: Sobald die Polizei anrückt, sind die Rennen beendet. Dann stehen die Raser mit ihren Zweirädern bewusst unscheinbar auf dem Parkplatz am Hirschberger Weg. „Sie haben die Hände in den Taschen, und natürlich weiß man, was da gelaufen ist - beweisen kann man es nur in dem Moment nicht“, sagt Polizei-Pressesprecher Ludger Rath.

Streckenposten

Die Erfahrung der Beamten zeigt: Die Gegenseite arbeitet in der Regel mit Streckenposten. In Richtung Meschede werden sie platziert, weil von dort die Polizei anrückt. Sobald ein Wagen zu sehen ist, erhält die Rennleitung oberhalb am Hirschberger Weg das Signal „Blau-Silber im Anmarsch“ - und schon hat das Tempo-Theater auf der kurvigen, engen Strecke ein Ende.

Die Polizei hält dagegen, sie will nicht ihre gesamte Taktik verraten, aber zwei Maßnahme sind sicher: Zivil-Fahrzeuge und Überwachung per Laser. „Wir sind dort regelmäßig im Einsatz“, sagt Ludger Rath. „Das hat sich in den heimischen Kreisen auch bereits herumgesprochen, bei den Auswärtigen dauert es manchmal etwas länger.“ Die verdächtigen Gruppen knattern aus dem Ruhrgebiet und aus anderen angrenzenden Gebieten heran.

Ein Manko für die Polizei: Ihre Wunderwaffe, die so genannte Eso-Anlage, die sogar in Kurven und in sämtlichen Positionen blitzen kann, kann am Hirschberger Weg nicht zum Einsatz kommen. „Der Aufbau dauert zu lange“, erklärt Rath.

Wird die Anlage erst installiert, sind die Warnungen unter den Motorradfahrern bereits im Umlauf. „Das ist ja hier anders als bei einer Hauptverkehrsstraße, wo kaum einer in kürzester Zeit zweimal entlangkommt. Die fahren ja hin und her.“

Von einer Sperrung des Hirschberger Wegs - wie am Ochsenkopf zwischen Arnsberg und Sundern - hält die Polizei bislang nichts. „Es ist ja auch eine wichtige Verbindung in den Kreis Soest“, sagt Ludger Rath. „Und man trifft damit 98 Prozent der korrekten Motorradfahrer, weil 2 Prozent sich nicht an die Vorschriften halten.“