Meschede. .
Egal, wie es letztlich heißen wird: Interessengemeinschaft, Nachbarschaft oder Dorf „Rinschen Park“ - das Wohn-Projekt von Seniorenbeirat, Beginen und Siedlungs- und Baugenossenschaft (SBG) eröffnet für Meschede neue Dimensionen.
Denn erstmals wird bei einem Wohnprojekt dieser Größe Nachbarschaftshilfe verbindlich. „Wer von sich sagt, dass er das nicht möchte, das er lieber isoliert leben möchte, der ist hier falsch“, sagt Manfred Breider mit Nachdruck. Der Vorsitzende des Seniorenbeirats, begleitet das Projekt von Beginn an. Und er ergänzt: „Im Rinschen Park lebt zwar jeder in seiner eigenen Wohnung, aber alle bilden eine Gemeinschaft.“
Was für Wohnungen, welche Aufteilung und welche Größe - das haben Siedlungs- und Baugenossenschaft, Beginen und Seniorenbeirat jetzt bei einem Treffen in der Alten Synagoge vorgestellt. Rund 80 Interessenten waren dazu gekommen. Die meisten hatten im Vorfeld schon einen Fragebogen ausgefüllt und konnten nun sehen, wie ihre Ideen Gestalt annahmen.
Der Gemeinschaftsgedanke setzt sich auch im Grundriss fort. Es gibt eine Gemeinschaftsgrünfläche in der Mitte des Baukörpers. Beide Seiten - der Teil der Beginen und der barrierefreie Teil für Männer und Frauen jeden Alters, der vom Seniorenbeirat mitgeplant wurde - enthalten einen großen Gemeinschaftsraum mit Küche. „Dort können Geburtstage gefeiert werden, da kann die Gemeinschaft ein eigenes Café betreiben oder diese Räumlichkeiten auch an einen Externen abgeben“, erläutert Breider. „Letztlich entscheidet das aber die Hausgemeinschaft“, betont Josef Lumme, Geschäftsführer der Siedlungs- und Baugenossenschaft. „Da mischen wir uns nicht ein.“
Auch ansonsten haben die Architekten das umgesetzt, was die zukünftigen Mieter sich gewünscht haben: keine dunklen langen Flure, dafür aber Balkone und viel Licht. „Das alles ging auch zu Lasten der Wohnungsanzahl“, erläutert Lumme. Aber zugunsten der Wohnqualität. Denn es entsteht nun ein großes Atrium, das über zwei Etagen offen und nach oben verglast ist. „Das ist optimal für die Wärmenutzung“, schwärmt er.
Auch sonst ist das neue Gebäude auf hohem energetischen Niveau, was die Zusatzkosten zu rund 7 bis 7,50 Euro Kaltmiete gering halten soll. „Mitte April soll jetzt der Bauantrag gestellt werden“, sagt Lumme, „anschließend gibt es eine erneute Versammlung, bei der die Teilnehmer dann verbindlich zusagen müssen, ob sie eine Wohnung übernehmen wollen.“ Dazu soll ein Gremium gebildet werden, das entscheidet, wer eine Wohnung erhält. Lumme: „Da muss auch geguckt werden, was passt und was passt nicht.“
Im Rinschen Park zwischen Mühlengraben, Fritz-Honsel-Straße und Mühlenweg entstehen 43 Mietwohnungen (Beginen: 19, Seniorenbeirat: 25), zwei Gästewohnungen und jeweils ein Gemeinschaftsraum.
Die Wohnungen sind zwischen 45 und 82,5 Quadratmeter groß. Alle haben einen Balkon, eine Loggia oder eine Terrasse.
Alle Wohnungen sind barrierefrei, jeweils eine pro Gebäudeteil, sie sind rollstuhlgerecht.
Der Preis für die Kaltmiete beträgt etwa 7 bis 7,50 Euro pro Quadratmeter.
Die SBG rechnet mit weiteren Nebenkosten von rund 1,20 Euro für Nebenkosten und Warmmiete. Weitere Dienste wie Pflegeangebote sollen ohne Pauschale hinzubuchbar sein.
Nachbarschaftshilfe ist Voraussetzung.