Meschede/Schmallenberg/Eslohe/ Bestwig. .

Das ist richtig teuer geworden: Ein Omnibus hinterließ im letzten Jahr eine Ölspur quer durch Schmallenberg. 1600 Euro stellte die Stadt für die Beseitigung durch die Freiwillige Feuerwehr in Rechnung. Bei manchen Einsätzen können die Verwaltungen Kosten erheben.

Diese Kosten können von Kommune zu Kommune abweichen. Denn: Jede Stadt und jede Gemeinde legt in einer Satzung fest, wie hoch die Kosten sind, was gezahlt werden muss für einen Feuerwehrmann, eine Drehleiter oder ein Tanklöschfahrzeug.

Wann muss ich für die Feuerwehr zahlen?

In den Satzungen gilt: Wer einen Schaden oder eine Gefahr vorsätzlich herbeiführt, muss die Feuerwehr bezahlen. Die Kommunen prüfen das im Einzelfall.

Wichtig bleibt für alle, die in Not sind: „Alle Rettungseinsätze bleiben kostenfrei“, erklärt Berthold Vogt, Leiter des Schmallenberger Ordnungsamts. Auch Fälle, die mit Feuer zu tun haben, werden nicht in Rechnung gestellt, ergänzt Georg Sommer, zuständiger Fachbereichsleiter in Eslohe: „Der Gesetzgeber geht davon aus, dass jemand lieber einmal zu viel die Feuerwehr rufen sollte, bevor es womöglich zu spät ist.“ Eine gesetzliche Ausnahme ist, ein Fahrzeug, das in Brand gerät. Auch gegenüber Brandstiftern können die Kommunen Ansprüche erheben.

Im Alltagsgeschäft werden oft Ölspuren, die Fahrzeuge hinterlassen, berechnet. Oder etwa, wenn in einem Betrieb bei Schweißarbeiten die Brandmeldeanlage ausgelöst wird, ohne dass tatsächlich ein Feuer entstanden ist. Rückt dann die Wehr umsonst aus, kann es teuer werden.

„Viele dieser Schäden dürften normalerweise von Betroffenen durch entsprechende Versicherungen abgedeckt sein, so lange nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit im Spiel sind“, so Jörg Fröhling, Pressesprecher für Meschede und Bestwig.

Was muss ich im Einzelnen bezahlen?

Bezahlen müssen die Betroffenen die gesamte Einsatzzeit, vom Ausrücken an der Wache und in manchen Fällen sogar bis die Fahrzeuge gereinigt sind. Berechnet werden unter anderem die Kosten für einen Feuerwehrmann – oder eine Feuerwehrfrau –, die Fahrzeuge, die Brandsicherungswache, die bei Veranstaltungen, etwa Theateraufführungen mit Pyrotechnik, dabei sein muss. Abgerechnet wird im Viertelstunden-Takt.

Was nehmen die Gemeinden ein?

130 bis 140 Bescheide verschickt die Stadt Meschede durchschnittlich pro Jahr. Gesamtsumme: circa 40.000 Euro.

In Bestwig sind es zwischen 35 und 45 Fälle und rund 10.000 Euro. Die Gelder fließen in das Budget Feuerschutz des Haushalts.

In Schmallenberg gibt es pro Jahr 40 bis 45 kostenpflichtige Einsätze. Die Stadt nimmt rund 30.000 Euro ein.

In Eslohe gab es im letzten Jahr 14 Einsätze, die in Rechnung gestellt wurden. Gesamtsumme: rund 11.000 Euro.

Wie werden die Kosten berechnet?

Die Kostenkalkulation für die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr ist umfangreich und kompliziert. Miteingerechnet wird etwa, wie oft ein Fahrzeug in den letzten Jahren im Einsatz war. Aber auch Treibstoff, Reparatur, Wartung, Betriebs- und Personalkosten sowie Verdienstausfälle spielen eine Rolle. So ist die Drehleiter in Schmallenberg so teuer, „weil große Kosten darauf lasten“, erklärt Vogt. „Sonderfahrzeuge kosten in der Anschaffung erheblich mehr.“ Alte Fahrzeuge sind teurer, weil der Reparaturaufwand höher ist.