Beringhausen. .

Die Eigentümer der leer stehenden Veramed-Klinik haben nach Angaben ihres Sprechers Fritz Platzer bisher keine Nachfragen für eine Nutzung als Asylbewerber-Unterkunft erhalten. „Es gibt leider überhaupt keine Angebote für das Gebäude oder das Grundstück“, erklärte er gegenüber unserer Zeitung.

Etwa 10 bis 15 Interessenten hätten sich in den vergangenen Jahren vorgestellt, ernsthafte Verhandlungen hätten sich daraus aber nie ergeben. „Zumeist handelte es sich um Projektentwickler, die sich informiert haben“, berichtete Platzer. „In den meisten Fällen haben sie Möglichkeiten für eine Reha-Einrichtung überprüft, aber auch ein Hotel war im Gespräch.“

Seit Oktober 2009 stehen die Gebäude der ehemaligen Veramed-Klinik leer, damals war das Fachkrankenhaus nach der Insolvenz der Betreibergesellschaft geschlossen worden. Der Verkaufspreis für das Gebäude ist nach Einschätzung von Platzer inzwischen zweitrangig. „Den Eigentümer geht es darum, die alte Klinik für eine vernünftige Nutzung zu veräußern“, erklärte er. Obwohl es auf den Fluren durch Einbrüche und Vandalismus wüst aussehe, habe die Gebäudesubstanz bisher keinen allzu großen Schaden genommen. Trotzdem sei mit hohen Summe für eine Renovierung zu rechnen, insbesondere beim Brandschutz müsse, je nach künftigen Nutzung, erheblich nachgerüstet werden.

Unterdessen steht die frühere Veramed-Klinik weiterhin im Blick der Öffentlichkeit: Seit den Berichten über einen skandalösen Umgang mit zurückgelassenen Patienten-Akten tummeln sich zunehmend Schaulustige auf dem Gelände, um das als Geisterklinik bekannt gewordene alte Krankenhaus zu sehen. Zum Teil haben sich Unbefugte auch bereits wieder Zugang zum Gebäude verschafft.

Das setzt die Stadt Meschede unter Zugzwang: Sie hatte nach einem Runden Tisch mit dem Hochsauerlandkreis, dem Insolvenzverwalter und dem NRW-Datenschutzbeauftragtem versprochen, sich vorübergehend um die zurückgelassenen Patienten-Akten zu kümmern. Daher will die Kommune die Unterlagen zügig aus dem Gebäude herausschaffen. Zu Details der Aktion macht die Stadt Meschede keine Angaben. Nach Informationen unserer Zeitung wird allerdings erwogen, die Akten in ein Nebengebäude zu bringen und dort vorübergehend einzumauern, bis geklärt ist, wer sich um Daten kümmern muss.

Das NRW-Gesundheitsministerium arbeitet momentan an einer endgültigen Lösung. Die Stadt Meschede pocht darauf, dass ihr keine Kosten entstehen dürfen.