Kückelheim .

Nach einem Jahr ist es geschafft: Kückelheim hat einen neuen Dorftreff, eine kleine Kneipe. Jetzt heißt es nicht mehr „Wir gehen in die alte Post, sondern „Wir gehen in den „Kübel“.

Vor einem Jahr schloss das Traditionslokal „Zur alten Post“. Kückelheim hatte keine Wirtschaft mehr. Es gab auch keine Möglichkeit für die Bevölkerung aus Niedermarpe, Dormecke und Kückelheim, sich anderweitig zu treffen, ein Bierchen zu trinken und zu klönen. Was war zu tun? In andern Orten gab es schon ähnliche Projekte, eine Gaststätte in Eigenregie zu betreiben. Warum also nicht auch in Kückelheim?

Der Schützenvorstand wandte sich an die Gemeinde Eslohe. Bürgermeister Stephan Kersting fand die Idee gut und machte den Vorschlag für die Finanzierung den Leader-Verein mit ins Boot zu nehmen. Schon zwei Tage später fand die erste Besprechung mit Leader-Regionalmanager Stefan Pletziger statt.

Der zeigte sich begeistert und sprach von einem „Leuchtturm-Charakter für andere“. Martin Wiese-Wagner, Vorsitzender der Schützenbruderschaft St. Hubertus Kückelheim, sagte in seinem kurzen Rückblick: „Es war das Lieblingsobjekt ihrer Amtszeit“. Pletziger nickte. „Wir haben viele Türen geöffnet“, so Wiese-Wagner weiter. „Viele gingen von selbst auf. Viele wurden für uns mit Ihrer Hilfe und der zahlreicher Sponsoren geöffnet. Es war ein Unternehmen bis auf die letzte Minute. Erst Freitagabend um 21.45 Uhr wurde die letzte Schraube festgedreht.“

Bürgermeister Kersting lobte das Engagement der Dorfgemeinschaft: „Sie haben aus der Not eine Tugend gemacht. Wir schimpfen oft über die EU, aber in diesem Fall wurde die Hälfte der Gesamtkosten, immerhin 27.000 Euro, durch Leader, das heißt EU-Gelder, finanziert. Aber das Fundament für diese Maßnahme ist der bürgerschaftliche, ehrenamtliche Einsatz. Der Wunsch der Bürger nach einem Treffpunkt für Jung und Alt konnte nur so erfüllt werden. Für die Zukunft und den Bestand der Gaststätte ist mir nicht bang, da sich schon zahlreiche Leute gemeldet haben, um den ehrenamtlichen Betrieb aufrecht zu erhalten. Ich wünsche immer ein volles Haus.“

Für den Leader-Vorstand sprach Heinz-Peter Schmidt: „Hier ist ein Kommunikationstreff für alle Generationen entstanden. Wir als Leader-Verein haben uns auf die Fahnen geschrieben, das Leben in den Dörfern unserer ländlichen Region zu erhalten und zu pflegen. Dazu gehört auch eine Wirtschaft, wo Kommunikation stattfindet, denn das braucht ein Dorf.“

Der Name „Kübel“ ging übrigens aus einem Wettbewerb unter den Einwohnern der drei Orte hervor. Den jetzigen Vorschlag machte Wolfgang Rommel. Steffi Böhle schuf das Logo.

Bislang haben sich 43 Personen bereit erklärt, den Kneipenbetrieb ehrenamtlich zu organisieren.

Der „Kübel“ ist freitags und samstags ab 19 Uhr sowie sonntags ab 11 Uhr und abends ab 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kückelheim.de.