Wasserfall. . Nach dem Gastspiel des inzwischen verurteilten Betrügers Matthias Z. hat das Abenteuerland Fort Fun im vergangenen Jahr den turbulentesten Saisonauftakt aller Zeiten erlebt. Inzwischen hat ein neues Jahr begonnen und es ist wieder Ruhe eingekehrt. Marketingchefin Christine Schütte zieht Bilanz.
Frau Schütte, wie war die vergangene Saison?
Christine Schütte: Der Start in die vergangene Saison war schon schwierig. Wir hatten einen unheimlichen Zeitdruck und mussten viel Energie aufbringen, um viele Stellen im Park wieder instand zu setzen und zum ersten Öffnungstag die begonnenen Baustellen zu beseitigen oder fertig zu stellen. Dieser Druck hat sich durch die ganze Saison gezogen. Wir sind ständig der verloren gegangenen Zeit hinterhergerannt. Von all diesen Problemen hinter den Kulissen haben die Besucher jedoch nichts mitbekommen.
Und wie fällt die Jahresbilanz aus?
Schütte: Wir sind hinter den guten Ergebnissen des Vorjahres zurückgeblieben. Es war alles in allem eine eher durchschnittliche Saison. Das lag vor allem aber auch am Wetter. Wir hatten deutlich weniger Sonnenstunden als in der Vorjahressaison. Aber im warmen August haben wir eine ganze Menge aufgeholt, so dass wir in Anbetracht aller Umstände zufrieden sind.
Auch interessant
Glauben Sie, dass sich die Betrugsgeschichte auf die Besucherzahlen ausgewirkt hat?
Schütte: Das ist wirklich schwer zu sagen. Das Fort Fun war zwar bundesweit in den Medien. Ob man diese Schlagzeilen aber als Werbung für unseren Park bewerten kann, die uns Besucher beschert hat, wage ich zu bezweifeln. Wir hatten vielmehr Anrufe von Leuten, die wissen wollten, ob der Park nach den Vorfällen überhaupt geöffnet hat. Da war viel Kommunikation und Werbung nötig, um das aus den Köpfen wieder herauszubekommen.
Wie lange hat es denn gedauert, bis im Abenteuerland Fort Fun wieder der Alltag eingekehrt ist?
Schütte: Das ging sehr schnell - in dem Moment, als wir den Park geöffnet haben und das Tagesgeschäft begonnen hat, war hier wieder Alltag. Natürlich haben wir in den vergangenen Wochen den Prozess gegen Matthäus Z. aufmerksam verfolgt. Hier im Park ist dieses Kapitel aber längst abgeschlossen.
40 Jahre Fort Fun - Wild-West-Festival
Lassen Sie uns nach vorn blicken. Wie geht es mit dem Abenteuerland Fort Fun weiter?
Schütte: Zunächst beschäftigen wir uns mit der Winter-Instandhaltung. Ein Teil der Fahrgeschäfte ist abgebaut und wird gewartet. Außerdem haben wir im Park bereits damit begonnen, den Landschaftsbau vorzubereiten.
Es wird also Veränderungen im Park geben?
Schütte: Ja. Nachdem in der vergangenen Saison vor allem in der Westernstadt viel passiert ist, ist nun der untere und mittlere Bereich des Parks dran. Unter anderem wird der Beverly-Hills-Drive - unser Oldtimer-Fahrgeschäft - neu thematisiert und umgestaltet. Auch im Bereich der Wildwasserbahn wird es Verschönerungsmaßnahmen geben. Zu weiteren Investitionen möchte ich allerdings noch nichts sagen.
Das heißt, es wird trotz der Verkaufsabsichten investiert?
Schütte: Wir gehören zur Compagnie des Alpes und sind damit auch mit in der Jahresplanung. Insofern wird natürlich auch investiert, allein um den Park instand zu halten. Nichtsdestrotz hat sich an der Unternehmens-Strategie nichts geändert. Die Compagnie des Alpes hat weiterhin das Ziel, sich von den kleineren Parks wie Fort Fun zu trennen.
Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, welche Möglichkeiten sich aus der geplanten Ferienhaussiedlung für das Fort Fun ergeben könnten?
Fort Fun im Winter 2012
Schütte: Die Umsetzung des Projektes wäre schon wichtig - nicht nur für unseren Park, sondern für die gesamte Gemeinde Bestwig. Konkrete Pläne haben wir noch nicht. Aber es würde natürlich Sinn machen, den Park auch in den Abendstunden zu öffnen. Denkbar wäre auch eine Winteröffnung - etwa in Verbindung mit der Skipiste.
Die Skipiste ist ein gutes Stichwort. Ist sie in diesem Winter wieder geöffnet?
Schütte: Ja, der Lift wird wieder durch unseren Partner betrieben. Das Gelände gehört zwar uns, aber wir haben es verpachtet. In der vergangenen Wintersaison war der Betrieb kurzfristig eingestellt worden, weil Matthäus Z. andere strategische Pläne für den Bereich hatte. In diesem Jahr ist es auf jeden Fall wieder möglich, dort Ski zu fahren - vorausgesetzt es gibt genügend Schnee.