Meschede. .

Über einen erneuten Anlauf für eine Sekundarschule möchte die Stadt Meschede nicht vor Februar entscheiden. „Erst wollen wir die aktuellen Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen abwarten und sie gemeinsam mit der Bezirkregierung auswerten“, sagte Pressesprecher Jörg Fröhling. Die UWG hatte im Stadtrat zuletzt vergeblich gefordert, sofort mit den Vorbereitungen für eine neue Elternbefragung zu beginnen. Ziel müsse der Start einer Sekundarschule in Meschede mit einem Teilstandort in Freienohl zum Schuljahr 2014/15 sein.

Die Einführung dieser neuen Schulform für Meschede aus Haupt- und Realschule war von den Eltern im Herbst dieses Jahres mit deutlicher Mehrheit abgelehnt worden. Als einer der Gründe wurde der verpflichtende Ganztag genannt - hier wollten Bürgermeister Uli Hess und Fachbereichsleiterin Gisela Bartsch Lockerungen erreichen, allerdings haben sie bei einem Gespräch mit der Bezirksregierung einen Dämpfer erlebt: Ein Abweichen sei nicht möglich, teilte die Behörde mit. „Das pädagogische Konzept sieht den gebundenen Ganztag vor“, musste Hess dem Stadtrat mitteilen.

Maria Gödde-Rötzmeier (UWG) erklärte dazu: „Eltern, die den gebundenen Ganztag nicht möchten, habe möglicherweise schlechte Erfahrungen mit dem offenen Ganztag in der Grundschule gemacht. Hier müssen wir offensichtlich besser werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.“ Volker Westdickenberg (SPD) teilte diese Einschätzung: „Es gibt Probleme im offenen Ganztag.“ Er regte an, die bestehenden Angebote zu überprüfen. „Wir müssen im Schulausschuss über die pädagogischen Konzepte und die fachliche Durchführung reden“, sagte er.

Eine Gesamtschule als Alternative zur Sekundarschule kam erneut auf den Tisch: Lutz Wendland (MBZ) plädierte dafür: „Oder warten wir lieber ab, bis Schülerinnen und Schüler zu einer Gesamtschule in den Nachbarkreis fahren, zum Beispiel nach Warstein?“, fragte er. Er regte eine Zusammenarbeit mit der Stadt Arnsberg an, um gemeinsam eine Gesamtschule an einem Standort zu betreiben. Politisch findet die MBZ aber keine Mehrheit für ihre Forderung.

Der Fahrplan für eine zweite Abstimmung zur Sekundarschule sieht aus Sicht der Stadt Meschede wie folgt aus: „Zeitnah“ soll laut Hess der Dialog mit den Eltern gesucht werden, erstmals auch mit jenen, die Kinder im ersten und zweiten Schuljahr haben. Stimmberechtigt sind aber nur die Eltern von Schülerinnen und Schülern aus der dritten und vierten Klasse. Für alle gemeinsam seien beispielsweise Eltern-Stammtische in der Planung, bei denen, so Hess, intensiver über die Vorzüge der Sekundarschule aufgeklärt werden könne. Denn ein Ablehnungsgrund bei der ersten Abstimmung war folgender: „Mein Kind ist kein Experimentier-Kind.“