Freienohl. . Der Bahnhof in Freienohl soll jetzt doch eine Überführung bekommen. Das fordert einstimmig der Bezirksausschuss. Die Kosten von mindestens 25.000 Euro wird voraussichtlich die Stadt Meschede bezahlen müssen. Die Modernisierung des Bahnhofs wird sich dadurch verzögern. Die Bahn hält eine Brücke für überflüssig.
Der Bahnhof in Freienohl soll jetzt doch eine Überführung bekommen. Das fordert einstimmig der Bezirksausschuss. Die Kosten von mindestens 25.000 Euro wird voraussichtlich die Stadt Meschede bezahlen müssen. Die Modernisierung des Bahnhofs wird sich dadurch verzögern. Die Bahn hält eine Brücke für überflüssig.
Das Bahn-Management verweist auf lediglich 455 Fahrgäste täglich, die den Freienohler Bahnhof nutzen: Deshalb könne die Situation nicht mit Bestwig verglichen werden, wo (angesichts von 1200 Fahrgästen am Tag) eine Überführung in der Planung ist. Den Bezirksausschuss-Vorsitzenden Christoph Weber wurmte dieser Vergleich: Die Zahl 455 klinge „verniedlichend“ – „aber auch 455 Leute müssen schließlich irgendwie über die Gleise kommen.“ Wie berichtet, plant die Bahn im Zuge ihrer „Modernisierungsoffensive“ in Freienohl den Bau eines neuen, barrierefreien Außengleises. Um dieses zu erreichen, wäre allerdings künftig ein zusätzlicher Fußweg von 280 Metern nötig. Abkürzen über die Gleise darf man nicht: Das verbietet das Eisenbahngesetz. Eine Unterführung scheidet wegen des Grundwassers aus. Nach dem Willen des Bezirksausschusses soll nun zusätzlich eine Überführung her – obwohl, darauf verwies Bürgermeister Uli Hess, diese dann nicht barrierefrei sein würde. Die Stadt muss nun über die Kosten mit Bahn und Land verhandeln. Sicher scheint, dass die Stadt für die Umplanung bezahlen muss: Die Stadt beziffert das vorsichtig mit mindestens 25.000 Euro; es könnten – weil es sich um eine Spezialplanung handele – aber auch leicht 40.000 Euro werden.
Durch die Umplanung wiederum wird sich die Modernisierung des Bahnhofes voraussichtlich um neun Monate verschieben: Statt 2014 dann erst 2015/16. Uli Hess äußerte Zweifel, ob sich Land und Bahn tatsächlich auf Verschiebungen ihrer „Modernisierungsoffensive“ einlassen werden: „Ich bin mir nicht sicher, ob dann so ausgebaut wird, wie wir uns das vorstellen.“
Einen weiteren Fahrkartenautomaten wird es auf dem neuen Bahnsteig nicht geben: Denn ab 2016 sollen Fahrkartenautomaten auch in Zügen platziert werden. Und: Freienohl verliert im Zuge der Offensive wohl seinen eigenständigen Namen – auf jedem modernisierten Bahnhof steht die Stadt vorneweg, also hier „Meschede-Freienohl“. Die Stadt lehnt das ab: Dies trage nur zu einer „großen Verwirrung“ bei.
Wenig Hoffnung machte der Bürgermeister den Politikern, dass die Bahn auf die geplante Eingleisigkeit nach den Tunnelsanierungen auf der Oberen Ruhrtalbahn verzichten werde: „Es sieht nicht so aus, als ob sich die Bahn umstimmen lässt.“