Bad Fredeburg. .

Die Zeit drängt. Bis zum 1. Dezember muss ein Träger für das St.-Georg-Krankenhaus gefunden werden. Dann nämlich wird das Insolvenzverfahren eröffnet und die Agentur für Arbeit stellt die Insolvenzgeldzahlung, über die aktuell die Gehälter finanziert werden, ein. Den Betrieb aufrecht zu erhalten, wäre dann schwierig.

Hinter verschlossenen Türen laufen etliche Gespräche. Offizielle Informationen dringen aber noch nicht an die Öffentlichkeit. Einer der ernsthaften Interessenten ist das Klinikum Arnsberg. Die Arnsberger hatten ein Gutachten zur Fortführungsprognose in Auftrag gegeben und dieses in einer nichtöffentlichen Sitzung im Haupt- und Finanzausschuss in Schmallenberg vorgestellt (wir berichteten).

Nach Informationen unserer Zeitung werden dabei zwei Konzepte für Bad Fredeburg in Erwägung gezogen. Der Ausbau des Medizinischen Versorgungszentrums bzw. das Modell einer Portalklinik. Ziel ist es dabei, die Basisversorgung vor Ort zu erhalten.

Die Idee einer Portalklinik sieht so aus: Die Patienten sollen einerseits eine qualitativ hochwertige Versorgung bekommen, andererseits sollen sich aber keine kostenintensiven Kapazitäten vor Ort befinden. Stattdessen erfolgt eine enge Vernetzung mit ortsansässigen Ärzten, ambulanten Angeboten und mit Schwerpunktkliniken – zum Beispiel mit dem Klinikum Arnsberg.

Laut Insolvenzverwalter Dr. Axel Kampmann sollen ihm Gutachten und Ergebnisse der Beratungen des Klinikums Arnsberg am Montag vorgestellt werden. Über die Inhalte sei er bislang nicht informiert. Ob es dann auch erste öffentliche Bekanntmachungen gibt, bleibt abzuwarten.

Für die Belegschaft in Bad Fredeburg wird das ungewisse Warten derweil zur Belastung. „Wir sind gar nicht informiert über die aktuell laufenden Gespräche. Wir brauchen endlich Klarheit“, sagt Steffi Müller vom Betriebsrat. „Wir warten sehnlichst darauf, zu erfahren, wie es weitergeht.“ Dass Arbeitsplätze in Gefahr sind, das befürchtet der Betriebsrat.