Eslohe. .
Das Maß ist voll. Randalierende und pöbelnde Dachdecker-Schüler sorgen in Eslohe für massive Probleme. Inzwischen ärgern sich nicht mehr nur die betroffenen Anwohner der Hauptstraße und der Schultheißstraße über das Verhalten der meist angetrunkenen jungen Männer - sogar die Politik hat sich jetzt mit dem Thema beschäftigt.
Polizeipräsenz zeigt Wirkung
„Das, was sich in den vergangenen Wochen hier in Eslohe abgespielt hat, hat das Fass zum Überlaufen gebracht“, betonte CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates - und meinte damit zahlreiche Ruhestörungen und Sachbeschädigungen, die die Anwohner über sich ergehen lassen mussten. Jeden Abend sei irgendetwas anderes passiert. Zum Teil hätten die Jugendlichen sogar nicht nur die Vorgärten betreten. „Die sind sogar auf Dächern rumgeturnt“, so Franzen.
Generell neu sei dieses Thema zwar nicht, betonte Bürgermeister Stephan Kersting, es habe in der Vergangenheit immer wieder größere oder kleinere Probleme gegeben. „Inzwischen aber ist ein Punkt erreicht“, der nicht mehr zumutbar ist“, so Kersting.
Die Gemeinde hat inzwischen erste Gespräche mit der Polizei geführt, die seitdem verstärkt Streife gelaufen ist. Das hat nach Angaben von Kersting auch bereits Wirkung gezeigt. Aus Sicht der Gemeinde müsse es aber ein grundlegendes Konzept geben, das auch in Zukunft eine regelmäßige Bestreifung vorsehe. Doch genau das sei für die Polizei aufgrund von Personalproblemen eben nicht ganz unproblematisch zu leisten. „Im Zweifelsfall müssen wir über den Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes nachdenken“, so Kersting.
Wer den am Ende bezahlen wird? „Die Dachdeckerschule jedenfalls nicht“, so der Bürgermeister. Dort werde zwar ein Sicherheitsdienst auf dem Schulgelände eingesetzt. Die Schule sei jedoch nicht dafür zuständig, auch im öffentlichen Raum für Recht und Ordnung zu sorgen. „Das ist Aufgabe der Polizei“, stellte Kersting ganz klar heraus. Und diese Aufgabe sei aus seiner Sicht auch durchaus leistbar. Immerhin ließen sich Zeit und Ort der regelmäßigen Randale und Ruhestörungen zeitlich eingrenzen.
Konsequenzen gefordert
Die drei Fraktionen sehen zudem auch die Schule in der Pflicht. Dort müssten nach Randale-Nächten Konsequenzen folgen. Die gibt es nach Angaben von Kersting auch bereits. „Das geht hin bis zum Schulverweis“, betonte er. Die SPD regte zudem an, dass mit dem Beginn eines neuen Schuljahres eine Begrüßungsveranstaltung für die neuen Schüler stattfindet, in der die Polizei direkt auf die Probleme und Konsequenzen hinweist.
Keine Schwerkriminalität
In Kürze sollen weitere Gespräche zwischen Gemeinde, Polizei und Schule geführt werden. „Der Handlungsdruck ist groß geworden“, so Kersting, der in der Sitzung allerdings auch darauf hingewiesen hat, „dass wir hier nicht von Schwerkriminalität sprechen.“ „Andere Kommunen haben da ganz andere Probleme“, so der Bürgermeister.