Meschede. . Allmählich deuten sich die Dimensionen an, wie eine Energiewende aussehen könnte, wenn sie auf dem Land ankommt: Dann wird aus dem bisherigen Land der tausend Berge künftig das Land der 2500 Windräder. So viele Windkraftanlagen wären in Südwestfalen erforderlich, wenn der heimische Stromverbrauch komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. 700 Windräder müssten dafür dann im Hochsauerlandkreis entstehen.

Allmählich deuten sich die Dimensionen an, wie eine Energiewende aussehen könnte, wenn sie auf dem Land ankommt: Dann wird aus dem bisherigen Land der tausend Berge künftig das Land der 2500 Windräder. So viele Windkraftanlagen wären in Südwestfalen erforderlich, wenn der heimische Stromverbrauch komplett aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll. 700 Windräder müssten dafür dann im Hochsauerlandkreis entstehen.

Die Zahlen wurden im Mescheder Ausschuss für Stadtentwicklung bekannt. Noch sind das nur technische, theoretische Zahlen. Sicher ist: In NRW soll der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromerzeugung von jetzt drei auf mindestens 15 Prozent in 2020 ausgebaut werden. Schon für eine Stadt wie Meschede müssten dann, je nach technischer Leistungsfähigkeit und Größe der Anlagen, zwischen 24 und 49 Windräder verwirklicht werden. Hier will man mehr Akzeptanz in der Bevölkerung schaffen, indem die Idee von „Bürgerwindparks“ unterstützt wird, an denen sich die Menschen beteiligen können.

Aktuell drehen sich nur vier Windräder bei Einhaus, dazu zwei kleine Anlagen bei Remblinghausen. Im Rathaus liegen zwölf Anträge von Investoren vor, die weitere Konzentrationsflächen für Windräder wollen – gewünscht ist schwerpunktmäßig eine Verwirklichung ebenfalls im südöstlichen Stadtgebiet um Remblinghausen. Fachbereichsleiter Martin Dörtelmann stellte klar: Nicht die Investoren bestimmen, wo Windräder hinkommen. Die Stadt wird jetzt konzeptionell darangehen, Standorte zu untersuchen. Das ganze Stadtgebiet kommt dafür unter die Lupe. Im Frühjahr 2013 sollen erste, grobe Ergebnisse vorliegen. Dörtelmann betont: „Wir müssen uns völlig neutral der Thematik nähern.“ Nur ein Tabugebiet, wo Windräder wohl ausgeschlossen sein werden, deutet sich an: Der Hennesee als Erholungsgebiet.

Überprüft wird auch, welche Waldflächen in Frage kämen. Es wird dabei viele Detailfragen geben: So müssen die Zuwegungen für Windräder ganzjährig zugänglich sein, die Waldwege müssten Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von bis zu 164 Tonnen verkraften. Überall im HSK laufen die ersten Voruntersuchungen für den Zuwachs bei der Windenergie. Kritisch beurteilt werden vor allem die Auswirkungen einer „Verspargelung“ auf das Landschaftsbild. Darauf bereitet sich auch der HSK vor: Der Landschaftsbeirat hat eine erste Verwaltungsvorlage zur Kenntnis genommen. „Die Vorlage ist zum Wachrütteln“, so Sprecher Martin Reuther. Die Idee: Die weithin sichtbaren Höhenzüge des Arnsberger Waldes sollen von Windrädern freigehalten werden, dafür möglicherweise aber die Bergkuppen davor für eine Bebauung in Betracht kommen.