Schmallenberg. .

Zum 1. Oktober tritt Gernot Miller die Nachfolge von Sascha Dorday an. Warum der gebürtige Dortmunder von der Großstadt aufs Land ziehen will, darüber hat unsere Zeitung mit ihm gesprochen.

Frage: Haben Sie schon eine Straßenkarte für das große Stadtgebiet?

Gernot Miller: Nein, aber das steht noch auf meiner Agenda. Ich war ganz überrascht, als ich gehört habe, dass Schmallenberg flächenmäßig eine der größten Städte in NRW ist.

Sie sind in Dortmund geboren, haben in Bochum studiert und zuletzt in Recklinghausen gearbeitet. Von der Großstadt aufs Land – wird Ihnen das schwer fallen?

Das große Angebot, das man in der Stadt hat, wird mir schon fehlen. Ob man das auch tatsächlich nutzt, ist aber die andere Sache – es ist einfach schön zu wissen, was man alles machen könnte. Ich freue mich aber auch schon auf Schmallenberg. Die Gegend ist sehr schön und gerade für eine Familie – ich habe zwei kleine Kinder — ist das sicherlich von Vorteil.

Als Ruhrgebietler, waren Sie zuvor schon mal im Sauerland?

Ja, als Kind und Jugendlicher war ich zum Beispiel im Besucherbergwerk in Ramsbeck, im Fort Fun und im Winter dann zum Rodeln im Sauerland. In Schmallenberg bin ich vor meiner Bewerbung aber noch nicht gewesen.

Was hat Sie an der Stelle in Schmallenberg gereizt?

Das Aufgabenprofil fand ich sehr interessant. Dass die Wirtschaftsförderung von einem Verein getragen wird – und damit von 141 Unternehmen – ist ein einmaliges Konstrukt. Ich glaube, hierdurch lassen sich Projekte viel schneller realisieren. Außerdem kannte ich das Sauerland ja bereits und hatte positive Erinnerungen daran. Meine ersten Gespräche in Schmallenberg haben mich schließlich noch einmal in meiner Meinung bestärkt. Ich mache mir daher auch keinen Kopf darum, hier keinen Anschluss zu finden.

Werden Sie einen Schwerpunkt legen? Und wenn ja, welchen?

Das ist zu einem so frühen Zeitpunkt schwierig zu sagen. Schwerpunkt meiner Arbeit wird zu Anfang natürlich sein, die Unternehmerschaft vor Ort kennen zu lernen. Ich muss wissen, wo die Unternehmen Handlungsbedarf sehen. Sicher ist auch schon, dass der Fachkräftemangel weiterhin ein großes Thema sein wird. Mit Blick auf die demografische Entwicklung wird sich die Lage in Zukunft ja eher noch verschärfen. Ein anderer Schwerpunkt ist der Service für Unternehmen. Als Wirtschaftsförderung nehmen wir Sorgen und Nöte auf und bieten Hilfestellung an. Ein Thema, das jetzt verstärkt angegangen werden soll, ist außerdem die Breitbandversorgung. Der Ausbau des Breitbandnetzes ist eine Grundvoraussetzung für Unternehmen in Schmallenberg, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was sind die größten Herausforderungen für einen Wirtschaftsförderer in Schmallenberg?

Ich denke, dass da sicherlich das Thema Fachkräftemangel zu nennen ist. Entsprechende Angebote zu entwickeln, um dem Prozess entgegen zu steuern, das wird eine große Herausforderung sein.

Hintergrund:

- Gernot Miller wurde 1972 in Dortmund geboren.

- Der Diplom-Geograph hat in Bochum studiert.

- Gernot Miller ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder.

- Zum 1. Oktober, wenn er die Stelle in Schmallenberg antritt, wird er zunächst allein nach Schmallenberg ziehen. Die Familie zieht dann im Frühjahr nach.

- Zuletzt hat Gernot Miller bei der Wirtschaftsförderung in Recklinghausen gearbeitet.