Meschede. . Es sterben mehr Menschen als geboren werden, und es ziehen mehr weg als neu hinzukommen. Das ist der demografische Wandel. Der Hochsauerlandkreis schrumpft auf diese Weise seit Jahren. Lebten hier im Jahr 2000 nach den amtlichen Zahlen des NRW-Landesbetriebs Information und Technik noch rund 281.000 Menschen, so sind es im Jahr 2011 nur noch 265.000.

Daher überrascht es nicht, dass der Hochsauerlandkreis auch bei den Geburtenzahlen seit einigen Jahren immer weniger Babys in der Statistik hat. 2020 Jungen und Mädchen sind im Jahr 2010 hier auf die Welt gekommen - so ist die aktuellste verfügbare Berechnung. Das ist ein Minus von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zugleich ist es eine Entwicklung gegen den Landestrend: Nordrhein-Westfalen insgesamt kommt auf ein Plus von 1,6 Prozent, wenn auch auf bescheidenem Niveau: 147 333 Babys - das ist die zweiniedrigste Zahl seit Bestehen des Landes.

Erfolgreich behauptet sich angesichts dieser Statistiken das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede um Chefarzt Kurt Müller: Dort ist die Zahl der Geburten zumindest in den vergangenen drei Jahren relativ konstant geblieben. Während sich zwischen 2010 und 2009 ebenfalls ein leichter Rückgang ereignet hatte, meldet die Geburtshilfe des Krankenhauses für das Jahr 2011 sogar einen positiven Trend: 477 Jungen und Mädchen kamen in Meschede auf die Welt. Das sind 13 mehr als ein Jahr zuvor und so viele wie seit 2007 nicht mehr.

Allerdings profitiert die Klinik in Meschede auch von der Schließung der Geburtshilfe in Bad Fredeburg seit Mitte 2010. Seitdem nutzt die Mehrzahl der werdenden Mütter aus dem Schmallenberger Sauerland entweder das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede oder das St.-Josefs-Hospital in Lennestadt.

Für die Mescheder zahlt es sich dabei möglicherweise aus, dass die Misericordia GmbH im vergangenen Jahr in die Entbindungsstation investiert hatte und die Räume modernisiert worden waren. St. Walburga wirbt mit einem „der auf höchstem technischen Niveau ausgestatteten Kreißsaalbereiche der Region“. Nach Angaben von Chefarzt Müller kommen seitdem Schwangere aus dem gesamten Einzugsgebiet des Hochsauerlandkreises und darüber hinaus nach Meschede.