Schmallenberg. . Sie waren nicht nur einmal da, sondern mindestens vier Mal. Zunächst haben sie nur einzelne Strähnen aus dem Pferdeschweif der Ponys geschnitten, doch plötzlich war der Schweif von Ella komplett ab. Am nächsten Morgen auch der von Ronja.

Ella und Ronja sind Reitponys auf dem Ferienhof Heuten Mühle in Schmallenberg. Die Reitmädchen und die Ferienkinder, die sich liebevoll um die Tiere kümmern, waren schockiert, als sie Mitte vergangener Woche die Entdeckung machten, erzählt Inhaberin Karin Salamon. „Als zunächst nur einzelne Strähnen fehlten, haben wir uns noch nichts dabei gedacht“, sagt sie. Als aber dann das Schweifhaar plötzlich komplett kurz war, konnte es nicht mehr sein, dass die Tiere sich die Haare selbst am Zaun abgeschrubbt haben.

„Die Pferde sind zum Glück nicht verletzt, aber ein ungutes Gefühl ist das schon, wenn Unbekannte nachts auf den Weiden unterwegs sind“, gibt Karin Salamon zu Bedenken. Sie hat Anzeige bei der Polizei erstattet.

„Als bei dem ersten Pony das Schweifhaar fehlte, haben wir die Tiere näher ans Haus geholt und sogar noch Wache gehalten bis es stockduster war.“ Nachts haben die Unbekannten dann aber noch einmal zugeschlagen. „Der Esel, der mit auf der Weide stand, hat gegen 0.30 Uhr gebrüllt, das haben mir Gäste am nächsten Tag erzählt.“ Der Esel und zwei weitere Ponys sind unversehrt – wahrscheinlich waren diese nicht so zutraulich wie Ella und Ronja.

„Auch wenn es für die Tiere nicht schön ist, aber wir holen sie jetzt nachts rein. Das ist uns einfach zu unsicher“, sagt Karin Salamon. Außerdem wird der Hof jetzt Video überwacht.

Im Gegensatz zu den Reitmädchen stört es die Ponys vermutlich nicht aus ästhetischer Sicht, dass das lange Haar fehlt und der Schweif wie abgefressen aussieht. Lästig für die Tiere ist es aber, da sie mit dem langen Schweifhaar gerade im Sommer die Fliegen vertreiben – das können sie nun mit dem kurzen Haar wesentlich schlechter. „Und Schweifhaar wächst sehr langsam nach“, erklärt Karin Salamon. „Es ist mir unbegreiflich, was die oder der Täter mit dem Pferdehaar machen...“

Ein solcher Fall ist der Polizei in Meschede auch noch nicht untergekommen, wie Pressesprecher Ludger Rath erzählt. Dass zum Beispiel Drogen aus Schweifhaar hergestellt werden könnten, schließt er aus. „Wir sind mit unserem Latein am Ende.“

Heuten Mühle setzt eine Belohnung in Höhe von 100 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. „Das ist es uns wert“, sagt Katrin Salamon.