Andreasberg. . Alles ist offen: Wider Erwarten hat der Runde Tisch gestern zum Abschluss seiner Sitzungsrunde zum geplanten Ferienwohnpark bei Andreasberg keinen Beschluss darüber getroffen, ob das 60-Millionen-Euro-Projekt verwirklicht werden kann oder nicht. Es seien Detailfragen seitens der Bezirksregierung offen, hieß es.
Insgesamt fünf Sitzungen haben die Mitglieder des Runden Tisches hinter sich. Ergebnisse oder Tendenzen wurden nach der Sitzung im Mescheder Kreishaus gestern nicht bekannt. Im Laufe der Sitzungen, so Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung, hätten sich neue Fragestellungen ergeben, die jetzt aufgearbeitet werden müssten – „das ist aber ganz normal. Das sind Puzzlestückchen, die noch fehlen“.
Erst nach Klärung dieser letzten Fragen werden Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann und Landrat Dr. Karl Schneider das abschließende Votum selbst verkünden. Beide Chefs bildeten die Lenkungsgruppe des Runden Tisches, mussten aber dem Vernehmen nach nicht moderierend eingreifen. Offen ist auch, wann sie das Ergebnis präsentieren: Zu Beginn des Runden-Tisch-Prozesses hatte es geheißen, bis zum Sommer werde es vorliegen – das würde noch vier Wochen an Zeit verschaffen.
Betont bedeckt gibt sich die Gemeinde Bestwig in diesem Stadium des Verfahrens: „Für die Arbeit braucht es eben mehr Zeit. Das ist keine Katastrophe“, sagt Gemeindesprecher Jörg Fröhling.
Regierungspräsident und Landrat können ohnehin nur eine Empfehlung aussprechen. Darüber abstimmen muss als parlamentarisches Gremium der Regionalrat. In diesem Jahr kommt der Rat noch dreimal zusammen. Der Regionalrat hatte Anfang Dezember 2011 den Runden Tisch als Kompromiss eingesetzt: Die Bezirksregierung hatte nämlich eine Ablehnung des Vorhabens empfohlen.
Der bisherige Plan eines niederländischen Projektentwicklers sieht rund 300 separate Ferienhäuser vor, die auf der ehemaligen Kyrill-Fläche entstehen sollen. Ausdrücklich wird dabei die Nähe, eine „Andockung“ ans benachbarte Fort-Fun-Abenteuerland gesucht. Bislang erlaubt die Landesplanung solch eine „Andockung“ des Wohnparks an Fort Fun mit seiner Infrastruktur. Im Vorgriff auf eine angeblich geplante neue Landesplanung, die diese Andockung nicht erlaube, wollte die Bezirksregierung das Vorhaben ablehnen.