Schmallenberg. Erich K. aus Schmallenberg wollte in der Sauna entspannen. Doch dort war es so heißt, dass er sich den Zeh verbrannte und dieser abgenommen werden musste. Jetzt fordert der Rentner 12.500 Euro Schmerzensgeld vom Betreiber des Bad Fredeburger Sauerlandbades.

Der zweite Verhandlungstag im Sauna Prozess vor dem Landgericht Arnsberg fand gestern im Bad Fredeburger Sauerlandbad statt. Es kam nicht unmittelbar zu einer schweißtreibenden Wahrheitssuche in dem Freizeitbad. Die Sauna, in der es in dem Rechtsstreit geht, blieb beim Ortstermin aus.

Eine Sauna gilt gemeinhin als Ort des Wohlbefindens. Das glatte Gegenteil will der Rentner Erich K. aus Schmallenberg im August 2010 im Sauerlandbad erlebt haben. Beim Besuch einer Sauna soll sich der 71-Jährige nach dessen Darstellung so dermaßen verbrannt haben, dass ihm in der Folge ein Zeh abgenommen werden musste. Von dem Betreiber fordert er daher 12 500 Euro Schmerzensgeld.

Um sich ein Bild von den Örtlichkeiten zu machen, verlegte Richterin Dorina Henkel den zweiten Prozesstag für gut eineinhalb Stunden in das Freizeitbad, dessen Besucher in der Saunalandschaft laut Eigenwerbung der Sauerlandbad GmbH „einen Hauch von Luxus“ erleben können. Nicht nur in der „Original Sauerländer Schiefersauna“, sondern unter anderem auch in einem Tepidarium, einem Wärmeraum nach Vorbild des römisches Bades.

Betreiber und Hauselektriker verneinen technische Probleme beim Saunabetrieb

Sowohl der Betriebsleiter, als auch der Hauselektriker verneinten bei ihren Zeugenaussagen technische Probleme am 24. August 2010, an dem Tag, an dem der unter einer Diabetes leidende Rentner den aus seiner Sicht folgenreichen Saunagang absolvierte. Sie stellten klar, dass eine Sauna sofort abgeschaltet werde, sobald der Temperaturfühler einen Defekt zeige oder sich eine zu starke Hitze entwickele.

Für Mitte Juni ist der nächste Termin im Sauna-Prozess angesetzt. Dann könnte es zu einem Urteil kommen.