Nuttlar. . Von wegen „Feierwehr“. 6126 Stunden verbrachten Bestwigs Feuerwehrleute in den vergangenen drei Jahren im Einsatz. Hinzu kamen rund 22 000 Stunden für die Weiterbildung. Dabei werden sie immer mehr zu universellen Dienstleistern.

Von wegen „Feierwehr“. 6126 Stunden verbrachten Bestwigs Feuerwehrleute in den vergangenen drei Jahren im Einsatz. Hinzu kamen rund 22 000 Stunden für die Weiterbildung. Dabei werden sie immer mehr zu universellen Dienstleistern.

Dies hat Wehrführer Andreas Schulte auf dem Gemeindefeuerwehrtag in Nuttlar deutlich gemacht. Das Bild vom Feuerwehrmann, der einmal im Monat zu einem Brand ausrückt, um anschließend im Gerätehaus den eigenen Durst zu löschen, es ist ein falsches. Aus den einfachen Brandbekämpfern sind längst Fachkräfte geworden, die einen unschätzbaren Dienst für die Gemeinde leisten.

6126 Stunden verbrachten die 171 aktiven Feuerwehrleute der Gemeinde zwischen Januar 2009 und Dezember 2011 im Einsatz. Allein im vergangenen Jahr rückten sie 133 Mal aus. Das Aufgabenspektrum hat sich dabei stark erweitert. Statt zu Bränden, wurden die Wehren immer häufiger zu technischen Einsätzen gerufen.

Sie leisteten Hilfe bei Unfällen und Unwetterkatastrophen, kümmerten sich die Brandschutzerziehung.

„Um die immer mannigfaltigeren Aufgaben zu bewältigen, muss qualifizierte Ausbildung betrieben werden“, so Wehrführer Andreas Schulte. Sorge treibt ihn beim Blick in die Zukunft um. Zwar konnte die Feuerwehr ihre Mitgliederzahl leicht steigern. Es bestehe jedoch kein Grund zu Euphorie, so Schulte. Durch den demographischen Wandel ist es für den Wehrführer nicht sicher, dass die Zahl der Mitglieder auch langfristig gehalten werden kann.

Er riet seine Kameraden zur engen Anbindung der Jugend. Potenzial sieht er bei der Einbindung Frauen und der Ansprechen von Anwohnern mit Migrationshintergrund.

Zwei Bevölkerungsgruppen, die in der Feuerwehr bislang massiv unterrepräsentiert sind. „Wir sind offen für alle Menschen, die die erforderliche Eignung mitbringen“, versicherte Schulte. Bürgermeister Ralf Péus sprang dem Wehrführer bei. „Jeder vierte Bürger der Gemeinde hat einen Migrationshintergrund“, rechnete das Gemeindeoberhaupt vor. „Hier würde ich mir eine Initialzündung wünschen.“

Die Freiwillige Feuerwehr, das machte Wehrführer Andreas Schulte auf dem Gemeindefeuerwehrtag deutlich, lebt vom unbedingten Einsatz ihrer Mitglieder. So war die Ehrung langjähriger Mitglieder nicht einfach üblicher Programmpunkt, sondern aufrichtige Danksagung für Feuerwehrleute, die mitunter schon den Großteil ihres Lebens im Einsatz für die Gemeinde sind.

Zahlreiche verdiente Feuerwehrmänner wurden beim Gemeindefeuerwehrtag ausgezeichnet.
Zahlreiche verdiente Feuerwehrmänner wurden beim Gemeindefeuerwehrtag ausgezeichnet. © WP

Olaf Kraft (LG Ramsbeck), Andreas Mönig (LG Ostwig), Markus Oestreich (LG Ostwig) und Thomas Wüllner (LG Ramsbeck) wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr Bestwig ausgezeichnet. Das goldene Ehrenabzeichen für 35 Jahre Dienstzeit erhielten Karl-Josef Borggrebe (LG Ostwig) und Raimund Körner (LG Nuttlar). Eine besondere Ehrung wurde Ehren-Oberbrandmeister Dieter Adler (LG Ostwig), Oberfeuerwehrmann Hans Brünner (LG Nuttlar) und Ehren-Gemeindebrandinspektor Rudolf Senger (LG Nuttlar) zuteil. Sie wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Stolz überreichte Wehrführer Schulte die Beförderungsurkunde zum Unterbrandmeister an André Bastert (LG Nuttlar), Ansgar Friederichs (LG Nuttlar), Peter Patzek (LZ Velmede-Bestwig), Steffen Sprenger (LZ Velmede-Bestwig) und Robin Steermann (LG Ostwig). Zum Brandmeister wurden Daniel Drewek (LG Heringhausen), Marcel Imöhl (LG Nuttlar), Michael Kroll (LG Ostwig) und Mathias Hoppe (LZ Velmede-Bestwig) befördert. Letztgenannter übernimmt auch die Position des ABC-Beauftragten. Den Dienstgrad des Oberbrandmeisters haben nun Henning Bünner (LG Nuttlar), Jan-Wilhelm Prein (LG Ramsbeck), Andreas Mönig (LG Ostwig) und Boris Vielhaber (LZ Velmede-Bestwig) inne. Patrick Bünner (LG Nuttlar) sowie Oliver Dickmann (LG Andreasberg) wurden in den Dienstgrad des Hauptbrandmeisters erhoben. Zusätzliche Verantwortung als Atemschutzgerätewart übernehmen Andreas Bücker (LZ Velmede-Bestwig) und Dirk Schirrey (LG Heringhausen).