Meschede. Das Henneseefest fällt in diesem Jahr aus. Grund dafür sind die erheblich ausgeweiteten Sicherheitsanforderungen, die nach der Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg für öffentliche Veranstaltungen gelten.

Das Henneseefest fällt in diesem Jahr aus. Grund dafür sind die erheblich ausgeweiteten Sicherheitsanforderungen, die nach der Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg für öffentliche Veranstaltungen gelten.

Der Vorstand des Mescheder Stadtmarketings hat in seiner Sitzung gestern die Absage des Henneseefestes beschlossen – „schweren Herzens“, wie City-Manager Norbert Smuda betont. Da der Hennesee durch die „Regionale“-Projekte aufgewertet und noch besser mit der Innenstadt verbunden wird, müsse man auch über neue Formen des Festes nachdenken. In diesem Jahr machen die enorm hohen Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz eine Durchführung unmöglich, hat das Stadtmarketing einsehen müssen.

Der Hintergrund: Das Henneseefest ist vornehmlich ein „Dammfest“ – und der Damm wird sicherheitstechnisch wie ein geschlossener Raum behandelt. „Somit gelten für den Hennedamm die gleichen Grundsätze wie für den Tunnel, der in Duisburg für die Loveparade-Besucher zum tödlichen Nadelöhr wurde“, so Smuda. Zur Gewährleistung der Sicherheit wäre für die zusätzlich geforderten Abgänge vom Damm für die Besucher eine Stahlkonstruktion mit rutschfesten Riffelblechen notwendig. Das im vergangenen Jahr vom THW errichtete Seilgestell wäre in dieser Form nicht mehr möglich. Zudem sind die Vorgaben beim Sicherheitspersonal massiv ausgeweitet worden. Mit Brandschutz und Sicherheitskonzept seien mindestens 20 000 Euro erforderlich – ohne Künstler und ohne Programm. „Sicherheit aber ist unabdingbar“, unterstreicht der City-Manager. Man müsse sich jedoch auch klar machen, dass unter diesen Bedingungen und an dieser Stelle das Fest so nicht machbar sei. „Sollte tatsächlich ein Notfall eintreten, wäre die Situation auf dem Damm nicht kontrollierbar.“ Beim Stadtmarketing will man deshalb dieses Jahr nutzen, um gemeinsam mit den weiteren am Seefest Beteiligten über neue Formen dieser Veranstaltung nachzudenken, die aber realisierbar sein müssten.

Neue Standorte, so Norbert Smuda, seien ebenso eine Option wie ein „erweiterter Charakter“, zum Beispiel nach der Hennedeckelöffnung als Henne-Fest in der Innenstadt.