Andreasberg.

Die Gemeinde Bestwig hat erste Schritte unternommen, um sich gegen das geplante Aus für den Ferienpark in Andreasberg zu wehren. Und auch in Andreasberg selbst hat sich Widerstand gegen die Haltung der Bezirksregierung formiert.

Bürgermeister Ralf Péus hat Kontakt zu einer Münsteraner Anwaltskanzlei aufgenommen und erwartet noch in dieser Woche ein Rechtsgutachten. Péus betonte bereits: „Auch die Experten in Münster haben Bedenken bei der Vorgehensweise der Bezirksregierung“.

Nicht erkennbar

Zur Erinnerung: Die Bezirksregierung sieht den Standort für den Ferienpark aus „siedlungsstruktureller Sicht“ skeptisch, weil die Anlage zu weit von einem größeren Ort entfernt liegt. Allerdings erlaubt die jetzige Landesplanung die Andockung des Wohnparks an das benachbarte Fort Fun mit seiner Infrastruktur. Die künftige Landesplanung aber soll genau das eben nicht mehr erlauben. Und im Vorgriff auf das neue Recht hat die Bezirksregierung angekündigt, das Projekt abzulehnen - nach einer achtjährigen Planungsphase, in der diese Tendenz nie zu erkennen gewesen sei, betont Bürgermeister Ralf Péus. Damit bezieht er sich auf eine Stellungnahme der Bezirksregierung, nach der der Gemeinde die Bedenken hinlänglich bekannt gewesen sein müssten.

Derweil machen die An­dreasberger mit einer Unterschriftenliste und einem Schreiben an die Bezirksregierung mobil. Darin heißt es: „Wir begreifen das Bauvorhaben als zukunftsweisende Chance für unser Dorf, die Gemeinde und die gesamte Region“. Und weiter: „Es ist kaum zu glauben, dass eine Investition in Höhe von 60 Millionen Euro abgelehnt werden soll“. Der geplante Ferienwohnpark könne durch seine Außenorientierung die örtliche Infrastruktur nicht nur sichern, sondern auch beleben. Immerhin seien unter anderem 180 neue Arbeitsplätze geplant. Und nicht zuletzt heißt es in dem Brief: „Als juristische Laien sind wir darüber hinaus davon ausgegangen, dass immer geltendes Recht Entscheidungsgrundlage für eine Beschlussfassung sein muss“.

Chance zerstört

Auch Winfried Gerold, Vorsitzender des Tourismusausschusses, kritisiert das Vorgehen der Bezirksregierung aufs Schärfste. „Da wird einem die Lust an der Kommunalpolitik vermiest“, betont er. Da gebe es für die Kommune einmal die Möglichkeit, die Einnahmenseite zu verbessern und das solle nun zerstört werden.

Entscheidendes Datum ist nun der 8. Dezember. Dann wird der Regionalrat über den Entwurf des Regionalplans abstimmen. „Wichtig ist, dass die Beschlussvorlage erstmal abgelehnt wird, sonst können wir das Buch direkt zumachen“, sagt Bürgermeister Péus. Er sei jedoch zuversichtlich: „Wir haben in acht Jahren so manche Hürde genommen. Diese Hürde werden wir auch noch nehmen.“