Oberrarbach..

Rund 60 Einwohner hat Oberrarbach. Bei der Begehung mit der Bewertungskommission für den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ waren 36 dabei, also mehr als die Hälfte. Das zeigt, wie gut die Oberrarbacher zusammenhalten – wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum Oberrarbach den ersten Platz auf Kreisebene belegt hat. Das Dorf hat Zukunft.

„Als wir im Mai auf Stadtebene den zweiten Platz belegt haben, war das schon sehr überraschend für uns“, erinnert sich Gerhard Gierse, Vorsitzender des Dorfvereins. „Danach gab es eine dicke Party in unserer Deele.“ Oberrarbach zählt 23 Häuser und darunter sogar einen eigenen Gasthof, das Gasthaus Wollmeiner.

Als dann im September das Kreisgold folgte, habe man damit wirklich nicht gerechnet. Erst zum dritten Mal hat Oberrarbach an dem Wettbewerb teilgenommen. 2005 sammelten die Oberrarbacher erste Erfahrungen, andere Orte haben schon zahlreiche Wettbewerbe – früher „Unser Dorf soll schöner werden“, heute „Unser Dorf hat Zukunft“ – hinter sich. Beim dritten Anlauf in 2011 hat es auf Stadt- und Kreisebene aber gleich für Platzierungen auf dem Treppchen gereicht.


Kapellenplatz gestaltet

„In den letzten Jahren ist hier aber auch wirklich viel passiert“, macht Gerhard Gierse einen Erklärungsversuch, warum es beim dritten Mal gleich so gut geklappt hat und Stolz schwingt in seiner Stimme mit. In Eigeninitiative und mit Materialien der Stadt haben die Oberrarbacher zum Beispiel ihr Buswartehäuschen und einen Zaun entlang der Hauptstraße gebaut.

Ein echter Hingucker ist aber der Kapellenplatz geworden. Dort, wo bis April 2008 nur Wiese, ein Bolzplatz und zwei Bänke standen, wurde im August 2008 ein Treffpunkt für das ganze Dorf eingeweiht. Der Bolzplatz wurde begradigt, ein schöner Spielplatz und ein gepflastertes Rondell mit einer schicken Sitzgruppe sind entstanden und Blumenbeete wurden angelegt.


Die Pflege ist kein Problem

Das alles muss aber auch gepflegt werden – und auch das haben die Oberrarbacher im Griff. „Sechs Mal im Jahr finden unsere Dorfabende statt“, so Gierse. Dann treffen sich die Mitglieder des Vereins „Dorfgemeinschaft Oberrarbach“ – und in diesem Verein ist zurzeit jeder Oberrabacher ab 18 Jahre Mitglied – zu Arbeitseinsätzen wie Rasen mähen oder Hecke schneiden „und anschließend sitzen wir noch gemütlich zusammen“ , fügt der Vorsitzende hinzu. In erster Linie gehe es dabei schließlich um die Gemeinschaft – „darum geht es ja eigentlich auch bei dem Wettbewerb“, sagt Gierse.

Der große Erfolg hat den Oberrarbachern noch mal einen richtigen Motivationsschub gegeben. Ein neues Projekt ist schon in Planung. Auf der Fläche „In der Rohrke“, die sich 500 Meter südlich von Oberrarbach befindet, sollen eine Kultur aus heimischen Obstbäumen mit Infotafeln sowie ein Technikdenkmal entstehen. „Der Sammelbehälter und die Quellfassung, die sich auf dem Grundstück befinden, werden nach der Aufgabe der eigenen Wasserversorgung in 2006 nicht mehr genutzt“, erklärt Gerhard Gierse. „Was da vor 70 Jahren mit den technische Mitteln gebaut wurde, ist aber hochinteressant.“

Und welche Chancen rechnen sich die Oberrarbacher im kommenden Sommer auf Landesebene aus? „Das ist für uns eine Zugabe“, sagt Gerhard Gierse mit einem Lachen. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir dann der kleinste Ort unter allen Teilnehmern sein werden.“

Info unter: www.oberrarbach.de