Meschede. .

Die Unterführung zwischen Warsteiner Straße und Le-Puy-Straße bleibt vorerst grau. Der Ausschuss für Stadtentwicklung lehnte am Donnerstag zwei Entwürfe ab, die vom Stadtmarketing präsentiert worden waren.

Jetzt soll nachgebessert werden - sofern das noch möglich ist. „Über Geschmack kann man bekanntlich streiten: Aber gibt es so etwas auch in gut“? Es waren zum Teil deutliche Worte der Kritik, beispielsweise von Hans-Werner Rötzmeier (UWG). Er zeigte sich nach eigenen Angaben „erschüttert“ und meinte: „Lösungen wie diese haben bei der beauftragten Agentur in der Schublade gelegen.“

Bereits seit Monaten beschäftigt sich das Stadtmarketing mit einer Umgestaltung der Unterführung. Sie gilt nicht nur als optisch hässlich, sondern auch als so genannter Angstraum.

In Zusammenarbeit mit einer Spezialfirma aus Dortmund sollen die Betonwände - so der Plan - attraktiv gestaltet werden. Das Besondere: Die Oberflächen lassen sich aufgrund einer Speziallackierung danach nicht mehr beschmieren.

Zwei Motive brachte das Stadtmarketing mit in die Sitzung: zum einen Unterwasserwelten. Da sind Fische zu sehen, Seesterne und auch Korallen in einem tiefblauem Hintergrund. Der andere Vorschlag: Meschede historisch. Da sind alte Gebäude, Straßen und Brücken nach Vorlagen aus dem Stadtarchiv zu sehen.

Während sich die CDU zunächst mit der historischen Variante anfreunden konnte, allerdings ein Konzept zur Beleuchtung vermisste, hagelte es aus den anderen Fraktionen Kritik an der Art der Entwürfe.

Der Geschäftsführer des Stadtmarketings, Andreas Marx, betonte zwar: „Es sind nur Anmutungen, um eine Richtung festzulegen.“ Der Ausschuss verständigte sich jedoch einmütig darauf, lieber einen Wettbewerb zu prüfen.

Fachleute aus Hochschulen und Fachoberschulen sollen dazu aufgerufen werden, ihre Vorschläge zur Gestaltung der Unterführung einzubringen. Die Umsetzung soll möglicherweise die Fachfirma aus Dortmund übernehmen.

Die Sache hat nur einen Haken: Die Stadt Meschede erhält Zuschüsse für das Projekt aus dem Leader-Topf, einem Förderprogramm der Europäischen Union für den ländlichen Raum. Die Mittel sind laut Marx bereits beantragt - und zwar genau mit den beiden Entwürfen „Unterwasserwelt“ oder „Meschede historisch“. Bis zur Ratssitzung am Donnerstag, 14. Juli, muss der Geschäftsführer des Stadtmarketings jetzt klären, ob Änderungen noch möglich sind und wie ein Wettbewerb gestaltet werden könnte.