Meschede. .

Im St.-Walburga-Krankenhaus wird eine Schülerin nach einer Ehec-Infektion behandelt. Die Krankheit verläuft bei der Patientin bislang ohne schwere Komplikationen. Der Kreisgesundheitsamt ist alarmiert.

Die Behörde geht eher nicht davon aus, dass es zu weiteren Ansteckungen durch die junge Frau kommt. Trotzdem könnten weitere Fälle folgen.

Infektionen mit dem Ehec-Keim waren bislang ein bisschen Routine: Sechs bis zehn Fälle verzeichnet das Kreisgesundheitsamt im Schnitt pro Jahr. Die Verläufe waren in der Regel nicht schwer, die Ursache war in der Regel nicht feststellbar. In diesem Jahr gab es schon drei Fälle, doch jetzt, beim vierten, ist vieles anders: Die Variante, die sich von Norden nach Süden in Deutschland verbreitet, scheint aggressiver und endet mitunter tödlich.

„Wir nehmen die Sache sehr ernst“, sagt Dr. Peter Kleeschulte, der Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Die Patientin in Meschede ist gleichwohl auf dem Weg der Besserung und fast schon wieder fit, wie der Ärztliche Direktor des St.-Walburga-Krankenhauses, Dr. Theodor Wilbrand, bestätigte. Die Frau liege vorsichtshalber isoliert, ansonsten herrsche im Krankenhaus normaler Klinikalltag. Mit Bauchschmerzen war die junge Frau in der vorigen Woche aufgenommen worden, am Freitag bestätigte sich der Verdacht auf Ehec, am Montag wurde das Kreisgesundheitsamt informiert.

Die Behörde hat inzwischen alle Kontaktpersonen über die Infektion aufgeklärt. Jene, die Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten besuchen, müssen daheim bleiben, bis drei Stuhlproben ihre Gesundheit nachweisen. Jedoch: „Von Mensch zu Menschen wird die Infektion selten übertragen. Ehec ist eine Krankheit, die man buchstäblich isst“, so Dr. Peter Kleeschulte. Noch ist ungeklärt, welche Nahrungsmittel die derzeitige Welle auslösen - weitere Infektionen sind daher möglich.

Aus den vergangenen, harmlosen Fällen ist dem Leiter des Kreisgesundheitsamt Rohmilch als eine Ursache in Erinnerung: „Vor dem Verzehr warnen wir immer wieder.“ Dr. Kleeschulte rät zudem dazu zügig einen Arzt aufzusuchen, wenn Durchfälle krampfhaft und zum Teil blutig auftreten.