Meschede..

Im ehemaligen BMW-Autohaus im Gewerbegebiet Enste entsteht ein neuer Baby-Fachmarkt. Aus Sicht von Wirtschaftsförderer Andreas Marx wird das Geschäft eine Ergänzung für Meschede bieten .

Verschiedene Einzelhändler in der Innenstadt sehen die Ansiedlung des Baby-Fachmarktes kritisch.

Die Industrie- und Handelskammer, der Einzelhandelsverband, die Stadt Meschede: Alle Instanzen haben zugestimmt, so dass der Baby-Fachmarkt im Juni auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern eröffnen kann. Allerdings: Es gibt Auflagen.

„Innenstadt relevantes Sortiment“, nennt sich der entscheidende Punkt bei der Er­öffnung von Geschäften draußen auf der grünen Wiese: In einem Erlass hat das Land Nordrhein-Westfalen verschiedene Waren aufgelistet, für die es inzwischen keine oder nur eine eingeschränkte Genehmigung abseits der Innenstadt gibt. So soll verhindert werden, dass die Fußgängerzonen ausbluten.

Bücher und Zeitschriften zählen dazu ebenso wie Unterhaltungselektronik, Drogerieartikel, Blumen – und: Baby- sowie Kinderartikel. Deshalb darf das neue Geschäft in Enste laut Auflagen nur 77 seiner rund 800 Quadratmeter für Produkte nutzen, die mit Läden in der Innenstadt konkurrieren.

Der Schwerpunkt des Fachmarkts mit dem Titel „Baby & more“ soll daher bei Kinder-Möbeln liegen. Dass Händler in der Innenstadt dennoch nicht begeistert sind, kann Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede, verstehen. Aber er sagt auch: „Stadtplanung ist kein Instrument, um Konkurrenz auszuschließen.“

Maria König-Kotthoff als betroffene Einzelhändlerin von der Le-Puy-Straße fürchtet trotzdem, dass durch die Ansiedlung die Innenstadt geschwächt werden könnte. Und sie hat beobachtet, wie es anderswo mit den Auflagen gehalten wird: „Das wird nach und nach aufgeweicht und eine Kontrolle ist praktisch nicht vorhanden.“