Rimberg/Bielefeld. .

Mitten in der Nacht endete alles in einem Meer aus Flammen. „Das war richtig gruselig“, erinnert sich Heidi Möller aus Bielefeld an den Moment, als im Hotel Knoche das Feuer ausbrach.

Immerhin konnten sich die zehn Mitglieder des Taubenzuchtvereins „Sturmbote Westfalia“ aus Bielefeld und Halle in Sicherheit bringen, Norbert Hillebrand aus Halle erlitt eine Rauchvergiftung. Nachts um drei hatte das Feuer die insgesamt 61 Hotelgäste überrascht, die laut Polizei ebenso wie die Mitarbeiter gerettet werden konnten.

Rauchmelder hatten Alarm ausgelöst. Doch nicht alle Hotelgäste realisierten um drei Uhr am frühen Samstagmorgen sofort den realen Hintergrund der Situation. „Wir haben erst gedacht, es ist das Telefon“, sagt Heidi Möller. Doch dann lief sie mit ihrem Mann Siegfried auf den Flur. „Im Treppenhaus roch es schon nach Rauch“, erinnern sich die beiden.

In Pyjamas

Binnen kürzester Zeit schlugen meterhohe Flammen aus dem Dachstuhl. Die Flucht musste also schnell gehen. „Unsere ganze Kleidung, alles ist verbrannt“, erzählt Heidi Möller. So sei es vielen Bewohnern des Sporthotels gegangen, berichten die Bielefelder. Hotelgäste aus der zweiten Etage hätten zum großen Teil nur ihre Pyjamas angehabt. Besonders dramatisch sei die Situation in den darüberliegenden Etagen gewesen, „Kinder standen am Fenster und schrien“, erzählt die Bielefelderin. Matratzen seien aus Fenstern geworfen worden, Panoramascheiben mit lautem Knall zerplatzt.

Ausschließlich lobende Worte haben die Mitglieder der Reisegruppe aus OWL für die Rettungskräfte von Feuerwehr und DRK. „Für meine Begriffe war das vorbildlich organisiert“, berichtet Siegfried Möller. So konnten auch die durch das Feuer eingeschlossenen Hotelgäste über Leitern aus den oberen Stockwerken gerettet werden.

Stürmischer Wind

Probleme gab es allerdings mit der Wasserversorgung für die Löscharbeiten. Zunächst sei Wasser aus dem Hotelschwimmbecken verwendet worden, dann halfen Bauern aus der Umgebung mit Tankfahrzeugen. Die stürmischen Winde machten es der Feuerwehr ebenfalls nicht leicht. „Der Wind hat das Feuer regelrecht ins Haus geblasen.“

Umso froher war die zehnköpfige Reisegruppe, als sie sich in Sicherheit gebracht hatte. Dazu zählten auch zwei Hunde. Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes brachten die Brandopfer in einer nahe gelegenen Skihütte in Sicherheit; sie wurden mit Kaffee und Schnittchen versorgt.

Heidi Möller: „Die haben sich ganz einmalig um uns gekümmert.“ Als die Ostwestfalen um 8.45 Uhr wieder den Rückweg antraten, „brannte noch der Dachstuhl“, so Siegfried Möller. Die Ostwestfalen sind mit dem Schrecken davongekommen. Für sie steht fest: „Wenn es keine Feuermelder gegeben hätte, hätte das ganz böse ausgehen können.“